Melodram von Thomas Jonigk | Roman | ISBN 9783854208907

Melodram

Roman

von Thomas Jonigk
Buchcover Melodram | Thomas Jonigk | EAN 9783854208907 | ISBN 3-85420-890-1 | ISBN 978-3-85420-890-7
Leseprobe

»Dieser Autor ist ein glänzender Stilist, dessen konzentrierter Text präzise gearbeitet ist und voller zarter, poetischer Momentaufnahmen steckt.« (Nicole Henneberg, FAZ)
»Ob Menschenbeobachtung oder Seelenschau – Jonigk differenziert und verfeinert … irritierend und aufwühlend zugleich … « (Eva Behrendt, SZ)
»Jonigk versteht es meisterlich, Versuchsanordnungen zu entwerfen, durch die seine Figuren wie Labormäuse irren. Grausam, aber spannend.« (Karin Cerny, profil)
»Thomas Jonigk treibt mit Wirklichkeit und Erfindung ein apartes Spiel. In einem glasklaren Präsens, das auf die Gegenwärtigkeit des Films zielt dreht und wendet Jonigk das Verhältnis der Geschlechter.« (Katrin Schuster, Stuttgarter Zeitung)
»Besonders raffiniert gebaut … Jonigk verwickelt den Leser in ein reizendes Vexierspiel, sorgt für Irritationen und überraschende Wendungen, die Grenzen zwischen Illusion und Realität verschwimmen zunehmend.« (Britta Helmbold, Ruhr-Nachrichten)
»Jonigk ist hoch anzurechnen, dass er die technische Virtuosität wie selbstverständlich zum Bestandteil des Textes werden lässt. Und dass er seinem Roman in seinen geschlechterdiskursiven und amourös komplizierten Passagen eine subtile Komik hat zukommen lassen.« (Christoph Schröder, taz)

Melodram

Roman

von Thomas Jonigk
Die ehemals berühmte Schauspielerin Karin Hoffmann sieht sich einer unbestimmten Bedrohung ausgesetzt. Seit einiger Zeit erhält sie, in immer kürzeren Abständen, Briefe von jemandem, der ihre Tagesabläufe bis ins letzte Detail beschreibt und der sich wie ein Schatten über ihr Leben legt. Zunächst mutmaßt sie, ihr Mann Wolfgang, mit dem sie zahlreiche bedeutende Filme gedreht hat, könnte dahinter stecken. Gleichzeitig geht die Karriere ihrer Tochter Karla einem neuen Höhepunkt entgegen, ausgerechnet in einem Film mit dem Titel 'Melodram'. In weiteren Rollen treten auf: die Produzentin Fiona und der magere, schüchterne und in Zitaten sprechende Hans, der eigentlich bereit wäre für die wahre Liebe. Thomas Jonigks dritter Roman ist ein Vexierspiel. Was als Krimi beginnt, verwandelt sich mit jedem neuen Kapitel in ein anderes Genre: vom Drama des abtretenden Stars, der Verzweiflung abseits des Scheinwerferlichts, dem Geschlechterdiskurs bis hin zum Traumspiel. Was alles verbindet, ist die Liebesgeschichte zwischen einer älteren Frau und einem jungen Mann, über die Jonigk uns mit Witz und Intelligenz in sämtliche Teilbereiche dessen einführt, was ein zeitgenössisches Melodram auf der Höhe seiner analytischen Schärfe auszeichnet.
Wenn Hitchcock auf Almodóvar trifft, sind Wunden und Verletzungen zu erwarten: Verletzt werden nicht nur Körper und die Grenze zwischen Illusion und Realität, sondern auch die Regeln der ›schönen Literatur‹ – woran allerdings wir Leser und Leserinnen uns erfreuen dürfen.