Höhenrausch von Harald Jähner | Das kurze Leben zwischen den Kriegen | ISBN 9783644004870

Höhenrausch

Das kurze Leben zwischen den Kriegen

von Harald Jähner
Buchcover Höhenrausch | Harald Jähner | EAN 9783644004870 | ISBN 3-644-00487-0 | ISBN 978-3-644-00487-0
Leseprobe
Süddeutsche Zeitung: So wurde dieses Jahrzehnt noch nicht beschrieben ... so gut, so neu und aufregend ... Die Hermeneutik des Alltags lässt vergangene Erfahrungen so fühlbar werden wie selten.
Frankfurter Allgemeine Zeitung: Ein begnadeter Geschichten- und Geschichtserzähler ... kundig und souverän.
Sachbuch-Bestenliste der Zeit, DLF und ZDF: Jähner erkundet Warenhäuser und Tanzpaläste, begleitet Frauen beim Kampf um Emanzipation – und offenbart dabei die zunehmende Spaltung der Gesellschaft, die in der Katastrophe endet. Erschreckend aktuell.
Deutschlandfunk "Andruck": Höchst lebendig ... griffig und schlüssig ... Ein gehaltvolles Lesebuch, das eine verstörende Epoche in ungewohntes Licht rückt.
Deutschlandfunk Kultur: Harald Jähner hat es fasslich gemacht, das Gefühl in dieser Zeit, in diesem kurzen Leben zwischen den Kriegen.
Badische Zeitung: Ein glänzend geschriebenes Buch.
Berliner Zeitung: Harald Jähners Art, die Vergangenheit aufzuschließen, trifft bei vielen Menschen einen Nerv.

Höhenrausch

Das kurze Leben zwischen den Kriegen

von Harald Jähner
Deutschland, 1918. Ende des Ersten Weltkriegs, Revolution, Sieg der Demokratie. Zugleich beginnt ein Siegeszug befreiter Lebensweisen. Die Inflation hat die überlieferten Werte ins Wanken gebracht. Alles soll von Grund auf anders werden: die «Neue Frau», der «Neue Mann», «Neues Wohnen», «Neues Denken». Als es Mitte der Zwanziger auch wirtschaftlich aufwärtsgeht, wird Deutschland ein anderes Land. Frauen eroberten die Rennpisten und Tennisplätze, gingen abends alleine aus, schnitten sich die Haare kurz und dachten nicht ans Heiraten. Unisex kam in Mode, Androgynes und Experimentelles. Jähner erzählt von der Erfindung der Freizeit, von Boxhallen und Tanzpalästen, und von den Hotspots der Neuen Zeit, vom Büro und Großstadtverkehr, vom Warenhaus als Glücksversprechen oder der Straße als Ort erbitterter Kämpfe. So vieles wirkt heute verblüffend modern. Die Vorliebe für Ironie, das Gradlinige und Direkte. Aber auch die Angst vor der «Entwertung aller Werte», der Herrschaft des Billigen. Ein großer Teil der Deutschen fand sich im Aufbruch nicht wieder. Nach und nach offenbarte sich die tiefe Spaltung der Gesellschaft und die Unfähigkeit, sie auszuhalten. Harald Jähner liefert eine Gesamtschau dieser so pulsierenden, reichen Zeit, wie es sie bislang nicht gab – und zeichnet das Bild eines zerrissenen Landes voll gewaltiger und erschreckender Energien. Es ist uns irritierend ähnlich und – hoffentlich – doch ganz anders.