Person Yambo Ouologuem
Yambo Ouologuem bei Elster Verlag
Yambo Ouologuem (1940 - 2017) wurde als einziger Sohn eines Großgrundbesitzers
in Bandiagara, in der Region Dogon (damals Französisch-Sudan, heute
Mali) geboren. Er genoss eine gute Schulbildung und lernte mehrere Sprachen.
1960 ging er nach Paris und studierte Soziologie, Philosophie und Englisch. Sein
Debütroman »Das Gebot der Gewalt« wurde 1968 in Frankreich mit dem Prix
Renaudot prämiert und löste wenige Jahre später eine akademische Kontroverse
aufgrund von Plagiatsbeschuldigungen aus. Nach weiteren Veröffentlichungen
(»Lettre à la France nègre«, »Les mille et une bibles du sexe«) kehrte Ouologuem
in den späten siebziger Jahren in seine Heimat zurück, wo er als Leiter eines
Jugendzentrums arbeitete, zuletzt sehr zurückgezogen lebte und 2017 verstarb.
Yambo Ouologuems Lebensgeschichte und die dramatischen Ereignisse um sein Meisterwerk »Das Gebot der Gewalt« (Elster 2019) bilden den Stoff des Prix Goncourt 2021: Mohamed Mbougar Sarr fiktionalisierte Yambo Ouologuems Geschichte und Werk in seinem Roman »La plus secrète mémoire des hommes«, der in Frankreich mit dem Prix Goncourt 2021 ausgezeichnet wurde. – Ouologuems großer, mutiger Roman »Das Gebot der Gewalt« bleibt eine literarische Erschütterung, die auch nach fünfzig Jahren nichts von ihrer befreienden Radikalität eingebüßt hat.