Hans Carl Artmann VILLON BALADN in Wiener Mundart von Hans Carl Artmann | ISBN 9783200096530

Hans Carl Artmann VILLON BALADN in Wiener Mundart

von Hans Carl Artmann
Buchcover Hans Carl Artmann VILLON BALADN in Wiener Mundart | Hans Carl Artmann | EAN 9783200096530 | ISBN 3-200-09653-5 | ISBN 978-3-200-09653-0
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Studenten, Künstler, Erwachsene mit Neugier und Bildungshunger, Freunde des Wiener Dialekts, Menschen mit Interesse an alternativen Lebensformen, mit Liebe zur Flexibilität, zur unkonventionellen Betrachtung und Erforschung von Lebensweisen.
François Villon, geboren 1431 in Paris, ab 1463 verschollen, Magister Artium, Anarchist, bei Hofe wie im Kerker zu Hause, mehrmals dem Galgen entronnen, war eine gebildete, schillernde und doch verkommene Persönlichkeit. Zugleich war er der bedeutendste Lyriker seiner Zeit und Gesellschaft.
Die Inhalte sind von intellektuellem Niveau, intelligent, beschäftigen sich aber auch drastisch mit den existentiellen Abgründen des Lebens vom Betrug über Diebstahl, Raub und Prostitution, Einsamkeit im Kerker, Begnadigung bis hin bis zum Tod am Galgen im Sinne des zeitlosen existentiellen menschlichen Dramas. Die Dialektfassung Artmanns lässt die Inhalte umso unverblümter erscheinen.

Hans Carl Artmann VILLON BALADN in Wiener Mundart

von Hans Carl Artmann
François Montcorbier alias Villon, geboren 1431 in Paris, ab 1463 verschollen, Magister Artium, Anarchist, bei Hofe wie im Kerker zu Hause, mehrmals dem Galgen entronnen, war der bedeutendste Lyriker seiner Zeit und Gesellschaft. Sein Leben: sagenhaft, dramatisch, tragisch, schillernd und doch verkommen, seine Empathie befähigte ihn, viele Rollen zu leben und sie in seiner vielschichtigen Dichtung zu Papier zu bringen.
Mit der Übertragung der Balladen Villons in den Wiener Großstadtjargon 1964 tat Hans Carl Artmann einen Schritt, welcher den Villon-Übersetzungen bis dahin gefehlt hatte. Er vertrat die Auffassung, dass dem lebendigen Französisch des François Villon durch die relativ starre deutsche Hochsprache zu wenig Genre-Gerechtigkeit widerfuhr und nur ein Großstadtidiom flexibel genug ist, wiederzugeben, was sich schriftdeutschen Übersetzungen entzieht.
Sechzig Jahre nach der Schallplattenfassung mit Helmut Qualtinger und Fatty George erscheint die vorliegende Neuvertonung mehr als angebracht. H. C. Artmann, *1921 in Wien Breitensee, †2000 in Wien, war der bedeutendste Mundartdichter, Lyriker und Schriftsteller seiner Zeit. Mit seinem größten Publikumserfolg, der Gedichtband „med ana schwoazzn dintn“, verhalf er dem Genre des Dialektgedichts 1958 zum Durchbruch.
Mit der Neuvertonung seiner VILLON BALADN - einem musikalischen Hörbuch gleich - sagen Heinz Jiras (Akkordeon, Wiener Blues) und ich Hans Carl Artmann Dank für sein Gesamtwerk und die Erhaltung des Dialekts der Wiener Außenbezirke zu seinen Lebzeiten. Das gesamte Arrangement versteht sich als aufeinander abgestimmte Einheit aus Artmanns Text und einer Musik, welche die Inhalte harmonisch begleitet, hervorhebt oder konterkariert. Das Akkordeon verbindet zudem Pariser und Wiener Flair zwischen Harmonien des mittelalterlichen François Villon und heutigen heimischen Volksweisen.
Ich danke dem Insel-/Suhrkamp-Verlag für die Erteilung der Vertonungs- und Bearbeitungsrechte. Auf seinerzeit ausdrücklichen Wunsch Artmanns erscheint der gesamte vertonte Text der CD „Hans Carl Artmann VILLON BALADN in Wiener Mundart“ zur Überprüfung der Werktreue für Interessierte auf https://www. erwin-leder. com/index. php/de/projekte/ als Gegenüberstellung in schriftdeutscher Übersetzung. Erwin Leder