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Heinrich Kaulen, www.literaturkritik.de: Gegen den Kulturpessimismus, der im Zuge des Bolognaprozesses an den deutschen Universitäten Einzug gehalten hat, richtet sich der vorliegende schmale Band [...]. Gegen die lautstarke Schar der Kritiker und Skeptiker wird eine Perspektive eröffnet, welche den Bolognaprozess – trotz all seiner Mängel – in erster Linie als Chance für eine Reorganisation und Neustrukturierung der kulturwissenschaftlichen Disziplinen begreift und ganz konkrete, pragmatische Vorschläge für eine produktive Umsetzung der Bologna-Strukturen entwickelt.
Im Zuge des Bologna-Prozesses und den damit einhergehenden Veränderungen auf dem hochschulpolitischen Feld stellt sich auch die Frage nach den Bildungs- und Ausbildungszielen der Germanistik neu. Viele Fächer nutzen die Notwendigkeit der strukturellen Neugestaltung der Studiengänge zugleich als Chance, sich auch auf fachlicher Ebene inhaltlich zu reorganisieren. Diese Entwicklung lässt sich ebenso in der Germanistik beobachten, wobei hier die Anforderungen der Lehrerausbildung und die konstitutive Spannung zwischen Inlands- und Auslandsgermanistik noch einmal ganz spezielle Akzente setzen. Der vorliegende Band versammelt Perspektiven aller germanistischen Teildisziplinen. Aus der Sicht der Linguistik, der Literatur- und Medienwissenschaft, der Mediävistik und der Fachdidaktik werden die Chancen und Grenzen der europäischen Studienreform dargestellt und die inhaltlichen wie strukturellen Eckpunkte eines Kerncurriculums für den Bachelor-Studiengang Germanistik skizziert.