Die anorektische Logik von Thomas Ettl | Psychodynamik, Genese und Behandlung der Magersucht | ISBN 9783837977240

Die anorektische Logik

Psychodynamik, Genese und Behandlung der Magersucht

von Thomas Ettl
Buchcover Die anorektische Logik | Thomas Ettl | EAN 9783837977240 | ISBN 3-8379-7724-2 | ISBN 978-3-8379-7724-0
Leseprobe

»Dass Anorexie komplexer ist als ausgehungert auf dem Laufsteg zu balancieren, macht der Frankfurter Psychologe und Analytiker Thomas Ettl in seinem Buch über die anorektische Logik deutlich. Klug und kritisch betrachtet der Autor therapeutische Behandlungen, die nur darauf abzielen, die Magersüchtigen mit Essen zu versorgen und dessen Aufnahme zu kontrollieren. Damit, so der Autor, begeben sich die Behandelnden in das bizarre Gefüge der Erkrankten, die meist von Angst vor Kontrollverlust besessen sind.« Verena Liebers, Eppendorfer. Zeitung für Psychiatrie & Soziales, 6/2021
»Wer je mit esskranken Menschen beruflich in Kontakt war, wird das Buch mit Gewinn lesen. Und zwar unabhängig davon, ob er eine psychoanalytische Ausbildung hat oder nicht. Die Erläuterung des Behandlungsprozesses ist beeindruckend in seiner Differenziertheit und geprägt durch wohltuende Demut angesichts der oft eingeschränkten Möglichkeiten des Helfens.« Sybille Lenk, Staatliches Berufsbildungszentrum Weimar (bbz-weimar. de), 1. September 2021

Die anorektische Logik

Psychodynamik, Genese und Behandlung der Magersucht

von Thomas Ettl
Anorexie gilt als rätselhafte, paradoxe Erkrankung. Für die Betroffenen ist es ebenso schwierig, mit ihr zu leben wie ohne sie. Wo liegt die Ursache dieser oftmals tödlich endenden Krankheit? Dieser Frage geht Thomas Ettl anhand von zwei Autobiografien nach. Die betroffenen Frauen erzählen von ihrem Weg in die Anorexie, schildern ihren und den Umgang der Bezugspersonen mit der Störung. Dabei wird unter anderem auch der Einfluss der Pro-Ana-Bewegung auf die Erkrankten sichtbar.
Ettl zeigt, dass der Anorexie eine bisher eher vernachlässigte oder in ihrer Bedeutung verkannte Ursache zugrunde liegen kann. Er beschreibt die Magersucht als eine Erkrankung an einer grenzüberschreitenden partikularen Moral der Bezugspersonen, die auf die Betroffenen von Kindheit an traumatisierend wirkt. In der Pubertät kommt es zur Identifikation mit diesem Aggressor, der fortan mit Zwang zur Askese und Perfektion gegen den eigenen Körper und das Selbst wütet.