»Dieses Buch ist ein Kompliment sowohl an die Verfasserin als auch an die beiden Professorinnen, die das Projekt an der Universität Zürich betreut haben. In einer Zeit, in der das Lesen dicker Bücher zunehmend als Zumutung empfunden wird, ist dies ein Beleg für die Unentbehrlichkeit solcher Publikationen. Es präsentiert sich bescheiden als Beitrag zur Psychoanalyse in der Entwicklungspsychologie, jedoch geht seine potentielle Relevanz weit darüber hinaus.«
Prof. Dr. Horst Jürgen Helle, Socialnet. de am 17. Dezember 2014
»Das Buch eignet sich auch gut für den interessierten Laien, sich die Konfliktsituationen insbesondere weiblicher Heranwachsender mit dem Vater auf dem Übergang von der Kindheit zum Erwachsenwerden bewusst zu machen.«
Birgit Supplieth, Zeitschrift für das Fürsorgewesen 5/2016
»Wie wichtig Väter für die Entwicklung heranwachsender Frauen sind, zeigt uns diese Studie von Alba Polo auf eindrückliche Weise. Sie zielt auf die subjektiven Konstruktionen und schließt an biographische Erfahrungen der Mädchen und jungen Frauen: ihre Wünsche, Zumutungen, Hoffnungen, ihre Auseinandersetzungen mit sich und ihrer Lebenswelt.«
Lisa Tomaschek-Habrina, www. salvia. at
Die Bedeutung des Vaters in der weiblichen Adoleszenz
Psychoanalyse als narrative Untersuchungsmethode in der Entwicklungspsychologie
von Alba Polo, Vorwort von Günter MeyTrotz zahlloser Untersuchungen zur Adoleszenz gibt es bis heute kaum wissenschaftliche Studien zur Vater-Tochter-Beziehung in dieser entscheidenden Entwicklungsphase. In biografischen Interviews mit Mädchen zwischen 14 und 18 Jahren untersucht die vorliegende Arbeit die Bedeutung der Vaterfigur für die Entwicklung weiblicher Adoleszenter. Das subjektive und unbewusste Erleben steht dabei im Zentrum: Wie nehmen Mädchen ihren Vater wahr? Welche Wünsche und Ängste äußern sie ihm gegenüber?
Methodisch integriert die Autorin Erzählforschung und Psychoanalyse zu einem intersubjektiven Forschungsansatz und begründet ein Verfahren der Übertragungsanalyse: Auf feinsprachlicher Ebene weist sie nach, wie die Adoleszenten unbewusste Konflikte und Identifizierungen in die Interaktion mit ihr als Interviewerin übertragen. Das Resultat der Untersuchung sind drei konflikthafte »Identitätsfacetten« der Adoleszenten in Bezug auf ihren Vater: Verbundenheit, Selbstbehauptung und Privilegierung.