Romanisches Erzählen von Thorsten Carstensen | Peter Handke und die epische Tradition | ISBN 9783835323360

Romanisches Erzählen

Peter Handke und die epische Tradition

von Thorsten Carstensen
Buchcover Romanisches Erzählen | Thorsten Carstensen | EAN 9783835323360 | ISBN 3-8353-2336-9 | ISBN 978-3-8353-2336-0
»Combining methodological and conceptual focus with broad coverage, this book is a valuable source for Handke scholars and newcomers alike« (Jacob Haubenreich, Gegenwart, Bd. 16 (2016))

Romanisches Erzählen

Peter Handke und die epische Tradition

von Thorsten Carstensen
Die romanische Architektur des Mittelalters als Vorbild für eine neue epische Erzählweise bei Handke.
Stets hat Peter Handke sein Schreiben auch als archäologische Auseinandersetzung mit einer ästhetischen Tradition begriffen, zu der neben Goethe und Stifter die moderne Landschaftsmalerei und das Kino John Fords gehören. Einen für Handke und die Narratologie gleichermaßen bedeutenden Aspekt hat die Forschung bislang nicht beachtet: die romanische Architektur des Mittelalters als Vorbild für eine neue epische Erzählweise. Thorsten Carstensen zeigt, wie Handke in den großen Reiseerzählungen seines Spätwerks (»Die Wiederholung«, »Mein Jahr in der Niemandsbucht«, »In einer dunklen Nacht«, »Der Bildverlust«, »Don Juan«) mythische Urbilder des Daseins variiert, die er in den Skulpturen der Romanik aufbewahrt sieht. Anmut und Hingabe, Gelassenheit und Enthusiasmus – Gesten und Mimik romanischer Skulpturen verweisen für Handke auf ein ungebrochenes Verhältnis zur Welt, die er in seinen Texten beharrlich zu rekonstruieren versucht. Zugleich begegnet seine romanische Epik der exzessiven Beschleunigung des Lebens in der Spätmoderne mit Phantasien der longue durée, in der Gegenwart und Erinnerung zu einer heilsamen Zeiterfahrung zusammenfließen.
In der Reihe bisher erschienen:
Avital Ronell: Schriften zur Literatur. Essays von Goethe bis Kafka (2012); Vivian Liska: Fremde Gemeinschaft. Deutsch-jüdische Literatur der Moderne (2011); John T. Hamilton: Musik, Wahnsinn und das Außerkraftsetzen der Sprache (2011); Thomas Stachel: Der Ring der Notwendigkeit. Friedrich Schiller nach der Natur (2010); Peter Fenves: Der späte Kant. Für ein anderes Gesetz der Erde (2010); Eckart Goebel und Elisabeth Bronfen (Hg.): Narziss und Eros. Bild oder Text? (2009); Eberhard Lämmert: Respekt vor den Poeten. Studien zum Status des freien Schriftstellers (2009)