Die Schüchternheit der Pflaume
von Fee Katrin KanzlerEin Kapriolenkind ist sie, eine junge, mondsüchtige Musikerin, weltverliebt und weltentrückt, versunken in die Schönheit der Details. Das Mehlige einer Pflaumenhaut, Nebeltau. Das Überfließen des Safts beim Essen einer Tomate, das Geräusch beim Öffnen einer Kaffeepackung. Mit allen Sinnen schöpft sie aus der Fülle des Lebens, lässt ihre Musik daraus quellen, ihr Lebenselixier, ihr mythischer Himmel, der ihr erlaubt, niemals aufzuhören zu spielen.
Wie auf einem Drahtseil balanciert die junge Sängerin über den Dingen, getragen durch ihr Publikum, im Gleichgewicht gehalten durch zwei Männer, die sie vergöttern, egal, welches Spiel sie gerade mit ihnen spielt: der meeräugige Blaum, der ihr nie den Gefallen tut, seine Persönlichkeit im Klischee des Businessman zu erschöpfen, und Fender, das poetische Du, der Mann, der sie kennt wie kein anderer.
Doch da ist noch etwas anderes: ein leiser Unterton, immer wieder anschwellend, der sie an die Fragilität ihres Glücks erinnert: das unverwandte Gefühl, dass die Welt ständig im Zusammenbrechen begriffen ist.
Das Debüt Fee Katrin Kanzlers überzeugt: Die Schüchternheit der Pflaume ist ein feiner, ein poetischer und sprachmächtiger Roman, der sinnliche Eindrücke und Motive mit höchster synästhetischer Kunst zum Klingen bringt: das schillernde Porträt einer Künstlerin auf dem schmalen Grat zwischen Freiheit und Verlorenheit.
Wie auf einem Drahtseil balanciert die junge Sängerin über den Dingen, getragen durch ihr Publikum, im Gleichgewicht gehalten durch zwei Männer, die sie vergöttern, egal, welches Spiel sie gerade mit ihnen spielt: der meeräugige Blaum, der ihr nie den Gefallen tut, seine Persönlichkeit im Klischee des Businessman zu erschöpfen, und Fender, das poetische Du, der Mann, der sie kennt wie kein anderer.
Doch da ist noch etwas anderes: ein leiser Unterton, immer wieder anschwellend, der sie an die Fragilität ihres Glücks erinnert: das unverwandte Gefühl, dass die Welt ständig im Zusammenbrechen begriffen ist.
Das Debüt Fee Katrin Kanzlers überzeugt: Die Schüchternheit der Pflaume ist ein feiner, ein poetischer und sprachmächtiger Roman, der sinnliche Eindrücke und Motive mit höchster synästhetischer Kunst zum Klingen bringt: das schillernde Porträt einer Künstlerin auf dem schmalen Grat zwischen Freiheit und Verlorenheit.