Ein Haus für die Müden von Dževad Karahasan | Fünf Geschichten | ISBN 9783518758991

Ein Haus für die Müden

Fünf Geschichten

von Dževad Karahasan, übersetzt von Katharina Wolf-Griesshaber
Buchcover Ein Haus für die Müden | Dževad Karahasan | EAN 9783518758991 | ISBN 3-518-75899-3 | ISBN 978-3-518-75899-1
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Frankfurter Allgemeine Zeitung: »Von [geschichtlicher] Verwirrung und existentieller Ratlosigkeit [Bosniens] erzählt Dževad Karahasan, der große europäische Schriftsteller ... Die fünf klugen, melancholischen und komischen Erzählungen seines Bandes Ein Haus für die Müden umspannen ein ganzes Jahrhundert.«

Berliner Zeitung: Dunkel, traumhaft und schön.

Ö1, Ex Libris: Der vorliegende Band ist ein schmerzhaft schönes Werk über das Altern, das man wohl kein ›Alterswerk‹ nennen sollte, in der Hoffnung, dass da noch einige Texte nachkommen mögen.

Ein Haus für die Müden

Fünf Geschichten

von Dževad Karahasan, übersetzt von Katharina Wolf-Griesshaber

Sarajevo im September 1914. In einer Zeitungsredaktion, bei der Landesbank und an anderen offiziellen Stellen treffen Briefe mit großer Verspätung, oft erst nach Jahren ein. Doch es ist nicht der Krieg, der die kaiserlich-königliche Post durcheinander gebracht hat, sondern ein verliebter Briefträger, der kürzlich auf dem Schlachtfeld des beginnenden Weltkriegs gefallen ist.

Von Liebe und Verlust, Fortschritt und Erinnerung handeln die fünf großen Erzählungen, mit denen Dževad Karahasan aus dem fernen Epochenschauplatz seines Opus Magnum, Der Trost des Nachthimmels (»ein Jahrzehnte-Ereignis«, NZZ), ins 20. Jahrhundert zurückkehrt. Der Kommunismus erreicht die bosnische Provinz. In den kleinen Städten, umgeben von einsamen, majestätischen Landschaften, spüren Karahasans Helden, dass eine Zeit anbricht, in der sie keinen Platz mehr haben. Sie verweigern sich – radikale Alte, trotzige Weltverweigerer, die auf dem Recht bestehen zu träumen, zu trauern und einfach müde zu sein.

Briefe, die ihre Adressaten nicht erreichen, weil Tod und Weltgeschichte in eine Liebe hineinpfuschen, tauchen im Haus für die Müden immer wieder auf. Mit seinen weit ausschwingenden Sätzen und Reflexionen, dem hintergründigen Humor und den mystisch-phantastischen Elementen erzählt Karahasan vom Altwerden – dem Zurückbleiben in einer Welt, die sich schneller verändert, als der Einzelne sie erleben kann.