ICD-11: Neue Entwicklungen in Diagnostik und Klassifikation psychischer Störungen
Konzepte nachvollziehen und umsetzen
herausgegeben von Peter Tyrer und Wolfgamg GaebelMit innovativer Diagnostik praktischen Nutzen optimieren!
Für die 11. Revision der ICD wurde das Konzept der Diagnostik und Klassifikation für psychische Störungen von der WHO wesentlich überarbeitet. Experten*innen, die konkret an der Konzeption und Überarbeitung der ICD-11 beteiligt waren, geben einen kompakten Überblick zu den wichtigsten Änderungen, die sich auf die Praxis aller diagnostisch und therapeutisch Tätigen auswirken werden.
Eine Reihe psychischer Störungen, die in der ICD-10 bisher
nicht klassifiziert wurden (z. B. komplexe PTBS, anhaltende Trauerstörung, Computerspielstörung) sind neu eingefügt worden.
Für Schizophrenie und Persönlichkeitsstörungen sind neue diagnostische Konzepte entwickelt worden, die mit einem kategorial-dimensionalen Ansatz nunmehr auch stärkere therapeutische Differenzierungsmöglichkeiten eröffnen.
Kategorien, die speziell Kinder und Jugendliche betreffen, sind künftig in der Klassifikation bei den jeweiligen psychischen Störungen im Verlauf der Lebensspanne miterfasst. Andere Störungen sind in der ICD-11 dagegen nicht mehr unter den psychischen Störungen zu kodieren (Sexuelle Dysfunktionen und Genderinkongruenz, Tic-Störungen oder Schlaf-Wach-Störungen), sondern wurden in anderen Kapiteln oder als eigenständige Kategorien aufgenommen.
Die Anwendung der ICD-11 erfordert in mancherlei Hinsicht eine Neubestimmung der bisherigen Diagnosestellung und Therapieindikation. Im vorliegenden Buch werden in ausgewählten Expertenbeiträgen die Neuerungen, konzeptuelle und praktische Überlegungen, empirische Grundlagen sowie globale fachspezifische Hintergründe dargestellt, die wesentlich zum Verständnis der Veränderungen beitragen und die Einführung und Anwendung der ICD-11 mit hohem praktischem Nutzwert erleichtern werden.