Interaktion religiöser Rechtsordnungen. von Fabian Wittreck | Rezeptions- und Translationsprozesse dargestellt am Beispiel des Zinsverbots in den orientalischen Kirchenrechtssammlungen. | ISBN 9783428531066

Interaktion religiöser Rechtsordnungen.

Rezeptions- und Translationsprozesse dargestellt am Beispiel des Zinsverbots in den orientalischen Kirchenrechtssammlungen.

von Fabian Wittreck
Buchcover Interaktion religiöser Rechtsordnungen. | Fabian Wittreck | EAN 9783428531066 | ISBN 3-428-53106-X | ISBN 978-3-428-53106-6
„Wittreck verdient für seinen Fleiß und die klare und übersichtliche Darstellung hohes Lob. Das Ergebnis seiner Studie kann auch für die heutigen Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen staatlichen und religiösen Rechtsordnungen wegweisend sein.“ Heinz-Meinolf Stamm, in: Archiv für Katholisches Kirchenrecht, 2/2009

Interaktion religiöser Rechtsordnungen.

Rezeptions- und Translationsprozesse dargestellt am Beispiel des Zinsverbots in den orientalischen Kirchenrechtssammlungen.

von Fabian Wittreck
Religiöse Rechtsordnungen sind in der gegenwärtigen Debatte einseitig mit „Konflikt“ konnotiert; die Frage nach dem rechten Umgang der bundesdeutschen Rechtsordnung mit der islamischen „saria“ ist hier nur ein prominentes Beispiel.
Daß und wie religiöse Rechte voneinander lernen können, belegt Fabian Wittreck anhand des Rechts der orientalischen Nationalkirchen: Armenier, Kopten sowie Ost- und Westsyrer schreiben in den Jahrhunderten unter islamischer Herrschaft ihre überkommenen Rechtssammlungen fort und nehmen dabei Versatzstücke des islamischen und jüdischen religiösen Rechts, aber auch Anregungen der aristotelischen Philosophie auf; die vorhandenen Quellen reichskirchlicher oder römischrechtlicher Provenienz werden so überlagert und modifiziert.
Konkreter Untersuchungsgegenstand sind die Regeln zum Zins- oder Wucherverbot, die hier für das orientalische Kirchenrecht erstmals umfassend und im Zusammenhang dargestellt und analysiert werden. An ihnen läßt sich nachweisen, wie rechtliche Regelungskonzepte, Begründungsansätze und auch Ausnahmeregelungen über Sprach- und Religionsgrenzen hinweg rezipiert werden. Zugleich wird deutlich, daß dieser Austausch zwischen den religiösen Rechten auf die wissenschaftlich-literarische Ebene beschränkt bleibt, da zahlreiche Rechtstexte gar nicht den Anspruch erheben, die Rechtspraxis der orientalischen Christen zu beeinflussen.