
From Zagreb to Palestine
Yugoslav Zionist Networks of Help for European Jews, 1933-1941
von Marija VulesicaIm Frühjahr 1933 begründeten jugoslawisch-jüdische Gemeinden landesweit lokale Hilfskomi-tees für jüdische Flüchtlinge aus Deutschland. Sehr bald übernahm das zionistisch geführte Zagreber Lokalkomitee die Leitung und Organisation der gesamten Flüchtlingshilfe. Seine Mitarbeiter bauten Verbindungen zu jüdischen Organisationen im In- und Ausland auf, als entscheidend erwiesen sich Kontakte zur HICEM und zum AJDC in Paris. Die nervenaufreibende Flüchtlingsarbeit führte nicht selten zu Verteilungskämpfen um Gelder, Palästina-Zertifikate, legale Reisepapiere und sichere Fluchtrouten.
Wie sahen die Hilfsmaßnahmen der lokalen Komitees konkret aus? Welchen Herausforderungen mussten sich die Helfer stellen? Welche Rolle spielte ihr Zionismus? Und schließlich, welche Erwartungen brachten die Flüchtlinge mit?
Basierend auf Forschungen in zahlreichen internationalen Archiven untersucht die vorliegende Studie Handlungsspielräume jugoslawisch-jüdischer Akteure in den 1930er Jahren. Sie liefert neue Erkenntnisse über Flüchtlingszahlen, über Hilfsnetzwerke und korrigiert überkommene Narrative. Mit dem Schwerpunkt in Südosteuropa leistet sie zudem einen wichtigen Beitrag zur europäisch-jüdischen Geschichte in der NS-Zeit.