
Erwachsenenbildung, Weiterbildung, Qualifizierung, Sprachförderkräfte, Fortbildungsinstitutionen im Elementarbereich, Kindertagesstätten
Sprache - Schlüssel zur Welt.
Materialien zur Qualifizierung von Sprachförderkräften in Rheinland-Pfalz
von Claudia Baltrusch und weiteren, herausgegeben von Elisabeth VanderheidenAuszug
Liebe Leserinnen, liebe Leser,die Sprachförderung von Kindern in Kindertagesstätten und Grundschulen ist ein sehr anspruchsvolles, vielschichtiges Geschehen, voller Überraschungen, Herausforderungen und Einsichten. Daher ist es von Wichtigkeit, die damit betrauten Fachkräfte besonders sorgfältig weiterzubilden und auf diese Tätigkeit vorzubereiten.
Die vorliegende Publikation beschreibt diesen Prozess in einer ganz unmittelbaren, ermutigenden Form, die gleichermaßen aktuelles theoretisches Fachwissen vermitteln will wie Anwendungsorientierung und Handlungskompetenz. Die hier vorgestellten Materialien wollen Sie unterstützen beim Ringen um innere Haltungen und Einstellungen, beim Wachsen von Selbstbewusstsein und Handlungssicherheit sowie bei der Vermehrung von Wissen, Kreativität und Erfahrungen.
Entstanden sind diese Selbstlernmaterialien für die Qualifizierung von Sprachförderkräften im Rahmen eines zweijährigen Modellprojektes, bei dem das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur Rheinland-Pfalz den Trägerverbund FIF mit der Konzeptentwicklung und Umsetzung beauftragt hatte. Den Trägerverbund bilden die Katholische Erwachsenenbildung Rheinland-Pfalz, der Verband der Volkshochschulen von Rheinland-Pfalz sowie die Evangelische Landesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung. Ziel dieses Projektes war es, ein Rahmencurriculum zu entwickeln, das alle notwendigen Inhalte für eine qualitätsvolle Sprachförderung abdeckt, aktuelle wissenschaftliche Diskurse zu relevanten Themen der Sprachförderung aufgreift und handlungsorientiert und praxisnah umsetzt. Dabei sollte bei den bereits vorhandenen Kompetenzen von Trägern und Kindertagesstätten im Bereich von Sprachfördermaßnahmen sowie bei den Kompetenzen von (potentiellen) Sprachförderkräften angeknüpft werden.
Hierzu wurde ein modulares Qualifizierungsangebot für Sprachförderkräfte erarbeitet, das die vorhandenen Kompetenzen integriert und zugleich einen notwendigen Qualifikationsfächer entfaltet. Das Angebot richtete sich an alle interessierten Personen mit einer einschlägigen Basisqualifikation wie Erzieherinnen und Erzieher, Grundschullehrkräfte, DaZ-Lehrkräfte, Logopädinnen und Logopäden, Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen, Heilpädagoginnen und Heilpädagogen. Die Qualifizierung von Sprachförderkräften sollte sich durch einen starken Handlungs- bzw. Praxisbezug auszeichnen, der durch die Orientierung an zu erwerbenden bzw. zu entwickelnden Kompetenzen untermauert wird.
Das Interesse an dem Weiterbildungsangebot für Sprachförderkräfte in Kindertagesstätten erwies sich weitaus höher als anfänglich erwartet. Seit dem Start des Qualifizierungsprojektes durch den Trägerverbund Anfang 2007 wurden die Weiterbildungsmaßnahmen für Sprachförderkräfte vom Umfang her deutlich über das geplante Maß hinaus ausgebaut: Aktuell führen flächendeckend 51 Fortbildungsanbieter in Rheinland-Pfalz über 700 Qualifizierungsmaßnahmen nach der im Januar 2008 unterzeichneten Rahmenvereinbarung zwischen Ministerium und Spitzenverbänden durch. Insgesamt haben jetzt schon ca. 700Teilnehmende die Qualifizierung abgeschlossen.
Sowohl die Zufriedenheit mit den Qualifizierungen als auch mit den Selbstlernmaterialien wurde ausführlich evaluiert. Die Projektevaluation erfolgte in Kooperation mit der Katholischen Fachhochschule Mainz. Weit über 5000 Rückmeldungen wurden ausgewertet. Wie sich zeigte, war die Resonanz äußerst positiv: So gaben etwa in Bezug auf die Qualifizierungen über 93 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an, dass sie während der Fortbildung eine Vielzahl neuer Anregungen für die Arbeit als Sprachförderkraft erhalten haben. Die fachlich-didaktische Qualifikation der Lehrenden wurde zumeist als sehr hoch bzw. hoch eingestuft. Auch in Bezug auf die Selbstlernmaterialien fielen die Rückmeldungen sehr gut aus. Nahezu alle Teilnehmenden beschrieben die Materialbände als verständlich und lobten den Informationsgehalt. Die fachlichen Ausführungen sowie die Strukturierung wurden besonders positiv hervorgehoben. Zudem zeichnen sich die Materialien laut den Teilnehmenden durch ihre Praxisnähe aus. Insgesamt gaben 98,4 % der Teilnehmenden an, dass sie die Fortbildungen weiterempfehlen würden! Dies spricht deutlich für die Qualität der durchgeführten Weiterbildungsmodule und der eingesetzten Materialien.
Ihnen als Leserinnen und Leser dieser Publikation liegen nun also vielfach praktisch erprobte, umfangreich evaluierte und sorgfältig überarbeitete Materialien vor. Bei der Lektüre werden Sie wertvolle Hinweise erhalten etwa im Hinblick auf
· Leitideen, Rahmenbedingungen und Querschnittsaufgaben der frühkindlichen Pädagogik für die sprachliche Förderung in der Kindertagesstätte · Wahrnehmung und Beschreibung kindlicher Sprachentwicklungsprozesse I · Wahrnehmung und Beschreibung kindlicher Sprachentwicklungsprozesse II · Beobachtung und Dokumentation von Sprache und Sprachentwicklung · Methodisch-didaktisches Wissen für die Sprachförderung · Konzeption und Durchführung von Sprachfördereinheiten · Dokumentation, Auswertung und Weiterentwicklung von Sprachfördereinheiten.
Jedes Kapitel dieser Publikation ist als eigenständiger Text gestaltet, der für sich allein gelesen werden kann, ohne dass es erforderlich ist, die Veröffentlichung komplett durchzuarbeiten. So bietet sich Ihnen die Möglichkeit, sich auf diejenigen Textstellen zu konzentrieren, die von besonderem Interesse oder von besonderer Bedeutung für Ihr Arbeitsfeld sind.
Wir wünschen, dass diese Arbeitshilfe Sie ermutigt, das Ziel Sprachförderung in Rheinland-Pfalz weiterhin mit Qualität, Spaß und Kreativität umzusetzen!
Für die Katholische Erwachsenenbildung Rheinland-Pfalz
Claudia Baltrusch, Elisabeth Vanderheiden, Konstanze Dietsch
Für den Landesverband der Volkshochschulen Rheinland-Pfalz
Jutta Schaper, Dr. Dagmar Fries, Dirk Wolk-Pöhlmann
Für die Landesarbeitsgemeinschaft Evangelische Erwachsenenbildung Rheinland-Pfalz
Karola Büchel