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Revolutionäre Zeiten zwischen Saale und Elbe
Das heutige Sachsen-Anhalt in den Anfangsjahren der Weimarer Republik
herausgegeben von Manfred Hettling und Patrick WagnerDie turbulenten Jahre der politischen Neuordnung und gesellschaftlichen Neuorientierung nach der Novemberrevolution von 1918 waren von einer Vielfalt jeweils regionaler Entwicklungen geprägt. Diese Deutschland insgesamt kennzeichnende regionale Diversität fand sich im Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalt in einzigartiger Weise auf engstem Raum konzentriert. Im industrialisierten Süden des Landes um die Stadt Halle versuchte ein zunächst in der USPD, dann in der KPD organisierter radikaler Sozialismus die Revolution in Richtung Rätedemokratie und Sozialisierung voranzutreiben. Dagegen wählte der Dessauer Arbeiter- und Soldatenrat den liberalen Oberbürgermeister der Stadt zu seinem Vorsitzenden; fortan gab in Anhalt ein Bündnis aus Sozialdemokraten und Liberalen den Ton an.
Die zehn Beiträge des aus dem 8. Tag der sachsen-anhaltischen Landesgeschichte 2018 hervorgegangenen Tagungsbandes machen diese regionale wie thematische Vielfalt der revolutionären Geschehnisse zwischen 1918 und 1921 in der preußischen Provinz Sachsen und im Freistaat Anhalt sichtbar.