Mein Wunder von Bern von Zsolt-Georg Böhm | Kindheit, Flucht und Karriere eines siebenbürgischen Tischtennisspielers | ISBN 9783946954910

Mein Wunder von Bern

Kindheit, Flucht und Karriere eines siebenbürgischen Tischtennisspielers

von Zsolt-Georg Böhm
Buchcover Mein Wunder von Bern | Zsolt-Georg Böhm | EAN 9783946954910 | ISBN 3-946954-91-X | ISBN 978-3-946954-91-0
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Tischtennisliebhaber, Rumänien und Siebenbürgeninteressierte

Mein Wunder von Bern

Kindheit, Flucht und Karriere eines siebenbürgischen Tischtennisspielers

von Zsolt-Georg Böhm
Ich drehe eine Pirouette mit Urschrei. Die Halle kocht. Nach meinem harten Vorhandball steht es 16:14. Der Gegner scheint angeschlagen, verzieht, und ich führe 17:14. Meinen 18. Punkt bringt ein knallharter Rückhand-Schuss. Doch Douglas verkürzt nach einem längeren Ballwechsel auf 18:16, erkämpft sogar den Ausgleich mit einer phantastischen parallelen Rückhand zum 18:18. Dann 19:18 für mich nach einem Kontergefecht. Er greift mit vehementen Vorhand-Topspins an, ich verblocke. Danach wieder ein Konterabtausch, den er für sich entscheidet: Matchball für den Europa Top-12 Gewinner von Basel. Mäuschenstille in der Carl-Diem-Halle. Habe ich die Nerven, dem Favoriten zu trotzen? Bei meinem Aufschlag wehre ich den Matchball mit einem Vorhand-Spin ab. Die Spannung steigt noch mehr, als ich zwei weitere Matchbälle abwehre. Beim zweiten Mal gelingt mir ein Aufschlag-As. Und gleich darauf mache ich den nächsten Punkt, indem ich seinen halblangen Aufschlag langsam anziehe und er diesen Ball verblockt. Erster Matchball für mich: Es folgt der schönste Ballwechsel des Abends.
Zsolt-Georg Böhm (* 17. April 1962 in Sălacea, Kreis Bihor) ist ein deutsch-ungarischer Tischtennisspieler, der in Rumänien geboren wurde.
Mit 7 Jahren begann Böhm Tischtennis zu spielen. Insgesamt 25 nationale Titel konnte er gewinnen. 1977, 1978, 1979 gewann er die Landesmeisterschaft der Jugend, 1978 und 1979 die Meisterschaft der Herren im Einzel (wobei er 1978 im Finale seinen Bruder Josef besiegte), 1977 und 1978 im Doppel mit seinem Bruder und fünfmal mit dem Verein CSM Cluj.
1978 wurde er Jugend-Europameister im Doppel (mit Simion Crișan) und im Mixed (mit Éva Ferenczi). 1980 nahm er noch für sein Geburtsland an der Europameisterschaft in Bern teil. Danach kehrte er nicht mehr nach Rumänien zurück und zog stattdessen nach Mörfelden bei Frankfurt am Main.
In den 1980er Jahren war er einer der stärksten Spieler in Deutschland. Er war sechsmal deutscher Meister im Einzel. Achtmal nahm er an Europameisterschaften und sechsmal an Weltmeisterschaften teil. 1988 trat er bei den Olympischen Spielen an. Zwischen 1982 und 1993 bestritt er 102 Länderspiele für Deutschland. In seinem ersten Länderspiel, der Europaliga-Begegnung mit der CSSR im September 1982, gewann und verlor er jeweils ein Einzel. 1983, 1985 und 1987 wurde er Spieler des Jahres im DTTB.
Heute (2011) ist er Netzwerkadministrator. Er spielt immer noch in der Zweiten Bundesliga.
Böhms Eltern waren beide Ärzte. Sein Vater spielte in der rumänischen 1. Liga Tischtennis. Er hat einen zwei Jahre älteren Bruder namens Josef, der ihm im Dezember 1981 nach Deutschland folgte. Mitte der 1990er Jahre absolvierte Böhm ein Studium in Grundschulpädagogik und Sport. Seit Juli 1993 ist er mit der in Rumänien geborenen Susanne verheiratet. Er ist Vater von drei Kindern, wovon zwei aktiv Tischtennis spielen.
Erfolge
Nationale deutsche Meisterschaften 1981 Böblingen - 2. Platz Einzel, 4. Platz Doppel (mit Jürgen Rebel) 1982 Hannover - 1. Platz Einzel 1983 Münster - 1. Platz Einzel 1984 Hannover - 3. Platz Einzel, 1. Platz Doppel (mit Josef Böhm) 1985 Saarbrücken - 1. Platz Einzel 1986 Stadtallendorf - 1. Platz Einzel 1987 Berlin - 1. Platz Einzel 1988 Duisburg - 4. Platz Einzel, 2. Platz Mixed (mit Olga Nemes) 1989 Böblingen - 2. Platz Einzel 1990 Marburg - 4. Platz Einzel, 1. Platz Mixed (mit Jin-Sook Cords) 1992 Rostock - 3. Platz Einzel 1993 Münster - 3. Platz Einzel 1995 Böblingen - 1. Platz Einzel
Bundesranglistenturnier 1981 Kleve - 1. Platz 1982 Dautphetal - 2. Platz 1983 Willstätt - 1. Platz 1984 Geesthacht - 1. Platz 1985 Löhne - 1. Platz 1986 Kassel - 2. Platz 1987 Solingen - 4. Platz 1988 Elsenfeld - 4. Platz 1988 Homburg - 1. Platz 1989 Krefeld - 2. Platz 1990 Berlin - 2. Platz 1991 Groß-Bieberau - 2. Platz 1992 Elsenfeld - 3. Platz 1997 Kleve - 1. Platz
Teilnahme an 6 Tischtennisweltmeisterschaften 1979 in Pjöngjang: Teilnahme für Rumänien 1983 in Tokio: 15. Platz mit Team 1985 in Göteborg: 17. Platz mit Team 1987 in Neu-Delhi: 7. Platz mit Team 1989 in Dortmund: 7. Platz mit Team 1991 in Chiba: 5. Platz mit Team
Teilnahme an 8 Tischtennis-Europameisterschaften 1978 in Duisburg: Teilnahme für Rumänien 1980 in Bern: Teilnahme für Rumänien, 10. Platz mit Team 1982 in Budapest: Teilnahme für Deutschland, nur Einzelwettbewerb 1984 in Moskau: 9. Platz mit Team 1986 in Prag: 8. Platz mit Team 1988 in Paris: 6. Platz mit Team 1990 in Göteborg: 2. Platz mit Team, Achtelfinale im Einzel 1992 in Stuttgart: 3. Platz mit Team
Worldcup 1989: 5. Platz Einzel
Europe TOP-12 1988 in Ljubljana: 10. Platz 1989 in Charleroi: 5. Platz
Europaliga Gemischte Mannschaften 1990: 2. Platz 1991: 1. Platz
European Nations Cup 1991 in München: 1. Platz
Europapokal der Landesmeister 1986: 1. Platz mit ATSV Saarbrücken 1987: 1. Platz mit TTC Zugbrücke Grenzau 1988: 1. Platz mit TTC Zugbrücke Grenzau
Internationale Meisterschaften 1977 Spanien 3. Platz Einzel 1977 Spanien 2. Platz Doppel 1979 DDR: 2. Platz Doppel 1979 DDR: 2. Platz Mixed 1979 Bulgarien: 3. Platz Einzel 1979 Griechenland: 1. Platz Einzel 1980 Guernsey: 1. Platz Einzel 1982 Korea: 3. Platz Einzel 1983 Wales: 2. Platz Mixed 1983 Italien: 3. Platz Doppel 1984 England: 3. Platz Einzel 1988 Frankreich: 3. Platz Einzel 1988 Frankreich: 3. Platz Doppel 1988 Deutschland: 3. Platz Einzel
Deutsche Mannschaftsmeisterschaft 1983: 1. Platz mit ATSV Saarbrücken 1984: 1. Platz mit ATSV Saarbrücken 1985: 1. Platz mit ATSV Saarbrücken 1987: 1. Platz mit TTC Zugbrücke Grenzau 1991: 1. Platz mit TTC Zugbrücke Grenzau 1994: 1. Platz mit TTC Zugbrücke Grenzau
Deutsche Pokalmeisterschaft 1985: 1. Platz mit ATSV Saarbrücken 1986: 1. Platz mit ATSV Saarbrücken 1987: 1. Platz mit TTC Zugbrücke Grenzau 1993: 1. Platz mit TTC Zugbrücke Grenzau
Erfolge in der rumänischen Zeit 1978 Europameisterschaft der Jugend: 1. Platz Doppel (mit Simion Crișan), 1. Platz Mixed (mit Éva Ferenczi) 1978 rumänischer Einzelmeister in Cluj 1978 rumänischer Meister im Herren Doppel mit Josef Böhm 1979 rumänischer Einzelmeister in Târgu Mureș
Ranglisten 1982 - 1988: 1. Platz in der deutschen Rangliste 1988: 11. Platz europäischer Verband ETTU 1990: 25. Platz in der ITTF-Weltrangliste
Vereine
1969 – 1974 Sportclub Sălacea (Rumänien) 1974 – 1976 Sinteza Oradea (Rumänien) 1976 – 1980 CSM Cluj (Rumänien) 1980 – 1981 TTC Mörfelden 1981 – 1982 TTC Heusenstamm 1982 – 1986 ATSV Saarbrücken 1986 – 1996 TTC Zugbrücke Grenzau 1996 – 1999 TTK Würzburger Hofbräu 1999 – 2000 Hertha BSC (2. BL) 2000 – 2002 TTC Karlsruhe-Neureut 2002 – 2003 TTC Heusenstamm 2003 – 2007 Hertha BSC 2007 – 2008 TSV Schwalbe Tündern 2008 – 2010 TTC Hagen 2010 – 2011 Hertha BSC 2011 – 2013 TTC Hagen 2013 – 2014 TTC Wehrden 2014 – 2015 TTV Ronsdorf 2015 – 2021 TVB Nassau