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Wir befinden uns in Kairoulla, einer mitteleuropäischen Metropole. Die Hofdame Laura de Nazianzi liebt „Seine Mattigkeit“ Prinz Yousef, doch der liebt die Hofdamen im Allgemeinen. Die Herzogin von Varna betreibt insgeheim einen kleinen Blumenladen mit der Unterstützung eines tunesischen Jungen, der des Nachts in phantastische Gewänder gehüllt Geschäfte mit „geblendeten“ Männern macht. Auf der kleinen Insel St. Helena verbringt Graf Cabinet ein fideles Exil in Gesellschaft eines gern nackt badenden Ministranten. Der Graf von Tolga wiederum betreibt ein Privat-Hamam, und seine Frau erkundet auf einer Bootsfahrt die Reize von Olga Blumenghast. Es geht das Gerücht, im Ritz gebe es Flöhe, und des Nachts unterhalten sich Odentoglossen mit Butterblumen. Firbank schildert eine von Damen reiferen Alters dominierte Welt, in der den Männern nur eine untergeordnete Rolle zukommt, soweit sie nicht den „amphorenhaften“ Reiz der Blumenjungen Bachir oder Effendi-Schatz zu entfalten in der Lage sind.
Wer sich bei dieser Inhaltsangabe an eine Soap-opera erinnert fühlt, hat sicher nicht unrecht. Booker-Preisträger Alan Hollinghurst, der Firbank in seinem ersten Roman („Die Schwimmbad-Bibliothek“) ein Denkmal gesetzt hat, kommentiert diese Schnitttechnik so: Für die Darstellung des gesellschaftlichen Lebens, wo alle Kontakte nur flüchtig sind und jede innere Übereinstimmung unwahrscheinlich ist, ist diese Technik auf geistreiche Weise angemessen. Der alltägliche Wahnsinn im Umgang der Figuren untereinander spielt eine wichtigere Rolle als die großen Handlungsstränge, nur der aktuelle Moment ist von Bedeutung. Diesen Moment gestaltet Firbank mit sicherem Blick für das bezeichnende Detail. Der Rezensent der Washington Post hat deshalb recht, wenn er resumiert: Man kann Firbanks Geschichten mit immer größerem Vergnügen wieder und wieder lesen. Wer die richtige Einstellung mitbringt, für den sind sie die amüsantesten Romane der Welt.
„Er ist einzigartig, eine schillernde Libelle, die über den sonnigen Garten der Literatur dahinflattert, in dem fast alle anderen Geschöpfe nur kriechen.“ (Carl van Vechten)
Wer sich bei dieser Inhaltsangabe an eine Soap-opera erinnert fühlt, hat sicher nicht unrecht. Booker-Preisträger Alan Hollinghurst, der Firbank in seinem ersten Roman („Die Schwimmbad-Bibliothek“) ein Denkmal gesetzt hat, kommentiert diese Schnitttechnik so: Für die Darstellung des gesellschaftlichen Lebens, wo alle Kontakte nur flüchtig sind und jede innere Übereinstimmung unwahrscheinlich ist, ist diese Technik auf geistreiche Weise angemessen. Der alltägliche Wahnsinn im Umgang der Figuren untereinander spielt eine wichtigere Rolle als die großen Handlungsstränge, nur der aktuelle Moment ist von Bedeutung. Diesen Moment gestaltet Firbank mit sicherem Blick für das bezeichnende Detail. Der Rezensent der Washington Post hat deshalb recht, wenn er resumiert: Man kann Firbanks Geschichten mit immer größerem Vergnügen wieder und wieder lesen. Wer die richtige Einstellung mitbringt, für den sind sie die amüsantesten Romane der Welt.
„Er ist einzigartig, eine schillernde Libelle, die über den sonnigen Garten der Literatur dahinflattert, in dem fast alle anderen Geschöpfe nur kriechen.“ (Carl van Vechten)