Der unwerte Schatz von Tino Hemmann | Gegen das Vergessen - Über die Kinder-Euthanasie im NS-Staat | ISBN 9783938288412

Der unwerte Schatz

Gegen das Vergessen - Über die Kinder-Euthanasie im NS-Staat

von Tino Hemmann
Buchcover Der unwerte Schatz | Tino Hemmann | EAN 9783938288412 | ISBN 3-938288-41-8 | ISBN 978-3-938288-41-2

Der unwerte Schatz

Gegen das Vergessen - Über die Kinder-Euthanasie im NS-Staat

von Tino Hemmann
Der unwerte Schatz
Hugo Hassel wird Heiligabend 1931 in Leipzig geboren, bald schon ist er Vorzeigebeispiel für die arische Rasse, blond und blauäugig und außergewöhnlich intelligent. Dass der Vater eine weitere Tochter wünschte, bekommt Hugo schnell zu spüren. Da ist Fritz, der Zwillingsbruder Hugos, der die Misshandlungen anstatt Hugo über sich ergehen lässt. Er ist Hugos bester Freund. Doch Fritz existiert nicht wirklich. Bei der obligatorischen Schuluntersuchung 1938 fällt Hugos ausgeprägte multiple Persönlichkeitsstörung auf. Fortan interessieren sich die Professoren der Leipziger Universität für Hugo, der wie die Gleichaltrigen seine Kindheit genießen will. Ein Professor der Abteilung für jugendliche Psychopathen hat jedoch anderes vor. Die Mutter muss das Kind an ihn abtreten. Sein Ziel, das Gehirn des kleinen Jungen nach dessen Vergasung zu untersuchen, um damit Berühmtheit zu erlangen, wird unterstützt durch die Manipulation eines Meldebogens im Rahmen der von Hitler gewünschten Euthanasieaktion T4 und der Legalisierung des Mordvorhabens. Hugo Hassel gerät immer mehr in den Strudel nazistischer und ärztlicher Machenschaften, in den Wahnsinn einer Zeit, die bestimmt wird von Krieg und Korruption, und von der höchsten Form der Verachtung der Menschenwürde: der Vernichtung unwerten Lebens. Dieser Roman kennt keine Kompromisse - so wie es im Dritten Reich und im 2. Weltkrieg keinerlei Kompromisse gab.
1939 begann die Vernichtung unwerten Lebens, gesetzlich untermauert bis 1941. Genannt wurde diese Aktion T4, nach dem Sitz der zentralen Dienststelle in Berlin, Tiergartenstraße 4. Denn dort wurden die Meldebögen der drei Gutachter ausgewertet, die aus der Ferne über Leben oder Tod des Kindes befanden. Nach 1941 kam es im deutschen Reich zu einer wilden Euthanasie. Unzählige Kinder wurden getötet, auch in den Leipziger Anstalten Dösen oder Altscherbitz. Selbst die Abteilung für jugendliche Psychopathen - heute die Kinder-Psychiatrie der Leipziger Universität - schickte ihrer kleinen Patienten in die Anstalten oder direkt zur Vergasung nach Pirna.