Das UIO-Buch

Der Linux-Kernel zeichnet sich durch eine sehr gute Treiber-Unterstützung aus, jedoch mit einem starken Fokus auf die in Standard-PCs verwendete Hardware. Wer als Entwickler mit Mess-, Prüf-, Steuerungs- oder Automatisierungstechnik betraut ist, sieht sich daher oftmals gezwungen, für „exotische“ Hardware eigene Treiber zu schreiben. Im Bereich Embedded Systems gilt ähnliches, da hier häufig Treiber für kundenspezifische Hardware wie FPGAs benötigt werden.
Um die Entwicklung solcher Treiber zu erleichtern, wurde das Userspace I/O Framework (UIO) in den Kernel aufgenommen. Dies ermöglicht es, den Großteil eines Treibers wie eine ganz normale Applikation oder Bibliothek im Userspace zu schreiben. Damit verkürzt sich die Einarbeitungszeit erheblich und der Prozess des Entwickelns und Debuggens von Treibern wird enorm vereinfacht.
Die Userspace-I/O lernen Sie in diesem Buch umfassend kennen und nutzen. Zahlreiche Beispiele versetzen Sie in die Lage, selbst ein Treiberkonzept für eigene Hardware zu erstellen und umzusetzen. Gerade beim ersten Treiber-Projekt stellen sich zudem weitere Fragen, die über die Anwendung von UIO hinaus gehen: Die Wahl der Entwicklungsumgebung, Cross-Compiling, die Zusammenarbeit mit der Linux-Community oder der Umgang mit Open-Source- und anderen Lizenzen. Auch zu diesen Themen finden Sie hier praxiserprobte Lösungsstrategien eines versierten Treiber-Entwicklers.