×
Grönland
Novellenzyklus
von Angelina Polonskaja, herausgegeben von Akademie Schloss Solitude, aus dem Russischen übersetzt von Erich AhrndtNachdem sie den Beruf ihrer Jugend, Eiskunstläuferin, mit dem der Dichterin vertauschte, hat die 1969 geborene Angelina Polonskaja schon acht Gedichtbände veröffentlicht; mit dem letzten, zweisprachig 2015 in Leipzig herausgekommenen erschien sie erstmals in deutscher Sprache. Sie ist Mitglied des russischen PEN-Klubs, errang zahlreiche Preise und Stipendien. Nun legt sie einen Band Kurzprosa vor.
Seien es Essays, kurze Erzählungen oder, wie die Autorin sie nennt, Novellen – es ist kurze Prosa, der man anmerkt, dass Angelina Polonskaja von Hause aus Lyrikerin ist. Ähnlich wie in ihrer Dichtung gebraucht sie auch in der Prosa eine bildhafte Sprache, die die Dinge genau benennt. Ob es ihre Straße im Heimatort oder ihr Arbeitszimmer in Saratoga Springs im US-Staat New York ist, in dem schon ihre amerikanische Berufsgenossin Sylvia Plath gelebt hat, oder die Erinnerung an einen einäugigen Fisch, den sie als Kind angelte und wieder frei ließ – jedes Mal, wenn sie ihren Gegenstand beschreibt, erfährt der Leser ihre besondere, einzigartige Sicht auf das Geschehen, stellt sie Bezüge zu ihrem Innenleben her. Während sie – in der Titelnovelle – vor Grönland Eisberge im Meer treiben sieht, erinnert sie sich an das Grauen, das sie vor Kälte und Schnee empfindet, an Enttäuschungen der Jugend, an den Verlust des Ehemanns, den Tod der Großmutter, einen flüchtigen Glücksmoment in den Ferien am Meer mit den Eltern, ihre Sorge um die erkrankte Mutter. Der Leser ist beeindruckt, nicht allein im Augenblick des Lesens. Manches bleibt haften, wie etwa die Beobachtung, dass man zum Glück eine Seele braucht.
Seien es Essays, kurze Erzählungen oder, wie die Autorin sie nennt, Novellen – es ist kurze Prosa, der man anmerkt, dass Angelina Polonskaja von Hause aus Lyrikerin ist. Ähnlich wie in ihrer Dichtung gebraucht sie auch in der Prosa eine bildhafte Sprache, die die Dinge genau benennt. Ob es ihre Straße im Heimatort oder ihr Arbeitszimmer in Saratoga Springs im US-Staat New York ist, in dem schon ihre amerikanische Berufsgenossin Sylvia Plath gelebt hat, oder die Erinnerung an einen einäugigen Fisch, den sie als Kind angelte und wieder frei ließ – jedes Mal, wenn sie ihren Gegenstand beschreibt, erfährt der Leser ihre besondere, einzigartige Sicht auf das Geschehen, stellt sie Bezüge zu ihrem Innenleben her. Während sie – in der Titelnovelle – vor Grönland Eisberge im Meer treiben sieht, erinnert sie sich an das Grauen, das sie vor Kälte und Schnee empfindet, an Enttäuschungen der Jugend, an den Verlust des Ehemanns, den Tod der Großmutter, einen flüchtigen Glücksmoment in den Ferien am Meer mit den Eltern, ihre Sorge um die erkrankte Mutter. Der Leser ist beeindruckt, nicht allein im Augenblick des Lesens. Manches bleibt haften, wie etwa die Beobachtung, dass man zum Glück eine Seele braucht.