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Puschkins Brüste
Gedichte
von Márió Z. Nemes, herausgegeben von Akademie Schloss Solitude, übersetzt von Orsolya Kalász, Monika Rinck und Matthias KniepDer Band Puschkins Brüste versammelt eine Auswahl aus drei verschiedenen Lyrikbänden des 1982 geborenen Dichters Márió Z. Nemes. Mit seinen unerhörten Texten, in denen Figuren aus einer phantasmatischen Privat-Ideologie auf berühmte Vertreter der Geschichte und auf nur scheinbar harmloses Märchenpersonal treffen, avancierte Nemes schnell zu einer Kultfigur in der ungarischen Lyrikszene. Aus den Sümpfen kommen dampfige Wiedergänger, Horrorgestalten, die dem Rokoko entkommen sind, tummeln sich mit Halbstarken an der Hotelbar, ein Hauch von Splatter liegt über dem poetischen Geschehen. Was in diesen Gedichten als Nächstes passieren wird, ist partout nicht vorauszusagen. Immer wieder schlägt Nemes unserer Erwartung ein Schnippchen, ungemein wendig wechselt er zwischen den Genres der Dichtung, er tanzt vor der intakten Fassade einer ausgehöhlten Tradition und setzt aus den Trümmern des Bestehenden einen grotesken endzeitlichen Wellness-Palast zusammen, in dem die ungarische poetische Sprache eine Verjüngungskur antreten kann.