Stiftungen und Erneuerungen von deutschen Orden und Ehrenzeichen im Ersten Weltkrieg. von Henning Volle | ISBN 9783937064246

Stiftungen und Erneuerungen von deutschen Orden und Ehrenzeichen im Ersten Weltkrieg.

von Henning Volle, herausgegeben von Deutsche Gesellschaft für Ordenskunde e. V.
Buchcover Stiftungen und Erneuerungen von deutschen Orden und Ehrenzeichen im Ersten Weltkrieg. | Henning Volle | EAN 9783937064246 | ISBN 3-937064-24-9 | ISBN 978-3-937064-24-6
Phaleristiker, Numismatiker, Historiker, Regional- und Lokal-Historiker, Sammler von Orden und Ehrenzeichen
Ulrich E. G. Schrock in Münzen & Sammlen 4/2015 (April):„Hundert Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges organisierte im vorigen Jahr die Deutsche Gesellschaft für Ordenskunde e. V. in Dresden und Gunzenhausen Ausstellungen zum Auszeichnungswesen während dieser mörderischen Katastrophe. Als Begleitband erschien aus Henning Volles Feder in der Schriftenreihe der Gesellschaft (DGO) diese gelungene und - auch nicht ganz unwichtig - preiswerte großformatige Publikation, die in der Sammlerschaft vielfältige Unterstützung erfuhr. Sie bietet Interessierten, Museumsleuten, Händlern und Sammlern eine Fülle an interessanten Hintergrundinformationen. Hilfreich sind dabei die farbigen Abbildungen von Originalen in hervorragender Bildqualität, die bei der Fälschungserkennung dieser leider in ihrer Authentizität nicht immer unproblematischen Exemplare gute Dienste leisten können. Auch zeigen die Originalbänder, im Zeitalter der häufig zum Schaden der Sammler ergänzten Textilien aus falschem Material mit ungenauer Farbgebung, ein wichtiger Pluspunkt. Fast 140 Auszeichnungen in unterschiedlicher Beschaffenheit des Deutschen Reichs und der 25 Bundesstaaten des Kaiserreichs, vom Herzogtum Anhalt bis zum Königreich Württemberg, werden in alphabetischer Reihefolge abgebildet und erläutert. Der Zeitraum reicht von 1914 bis 1919 resp. 1934 als 16 “Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs. dieser phaleristisch mit der Stiftung des Ehrenkreuzes des Weltkriegs 1914-1918 durch Reichspräsident Generalfeldmarschall von Hindenburg am 13. Juli 1934 'abgeschlossen'„ wurde. Verleihungsurkunden, Statutenauszüge, Fotos von Ordensträgern sowie prächtige Ordensspangen illustrieren die Thematik. Die entsprechenden Literaturangaben neuesten Standes werden zu Beginn eines jeden Landes in Fußnoten ausgewiesen und laden interessierte Leser zur weiteren Vertiefung ein. Oftmals hat Volle mit den Autoren dieser Monografien korrespondiert und ihr Wissen in seine Darstellung einfließen lassen können. Ein kompaktes Quellen- und Literaturverzeichnis bietet das Buch jedoch leider nicht. Neben zigtausendfach verliehenen, meist einfachen Kreuzen und Medaillen. finden sich auch seltenere, aufwendig mit Emaille und in Edelmetall gestaltete Dekorationen, z. B. das Wilhelm-Ernst-Kriegskreuz von Sachsen-Weimar, 1915 publiziert als Nachtrag zu den Statuten des Hausordens der Wachsamkeit oder vom Weißen Falken. Von den schlichteren Exemplaren seien stellvertretend lediglich drei erwähnt: vom Massenprodukt, dem bayerischen König-Ludwig-Kreuz (über 100 000 Verleihungen) von 1916 spannt sich der Bogen über die Friedrich-Bathildis-Medaille 1915 des Fürstentums Waldeck-Pyrmont mit 323 Verleihungen bis hin zu ausgesprochenen Raritäten, etwa dem schaumburgisch-lippischen Steckkreuz für Treue Dienste 1914, nur 36 mal an fürstliche Personen vergeben. Gern hätte der Rezensent im Buch weitere Verleihungsurkunden, Verleihungsetuis, Tüten und Umverpackungen vorgefunden. Doch darf nicht unterschätzt werden, wie viel Arbeit neben der eigentlichen darstellerischen Verschriftlichung in die Beschaffung des Abbildungsmaterials und die entsprechende Korrespondenz investiert wurde. Die solide Arbeitsweise des Verfassers und des Verlags erhellt sich u. a. auch aus der Tatsache, daß aktuelle Corrigenda mitgeliefert werden und verifizierbare Ergänzungen und Berichtigungen ausdrücklich erwünscht sind. Diesem hervorragenden Buch sind zahlreiche Leser -und auch Käufer- zu wünschen.“ Dr. Lars Adler, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates der Deutschen Gesellschaft für Ordenskunde e. V. stellte das Werk am 4. Oktober 2014 während der Festveranstaltung zum 40-jährigen Jubiläum der Gesellschaft in Dresden mit folgenden Worten vor:„Den ursächlichen Grund – oder besser gesagt: der genuine Anlass einer Buchvorstellung – nämlich die Werbung, verbunden mit der Abgabe einer Kaufempfehlung – dürfte in diesem Rahmen weitestgehend obsolet sein. Dies erklärt sich bereits aus dem Umstand, dass den hier vorzustellenden Band von Henning Volle mit dem Titel „Stiftungen und Erneuerungen von deutschen Orden und Ehrenzeichen im Ersten Weltkrieg“ alle Vereinsmitglieder – also die Mehrheit der in diesem Raum anwesenden Personen – ohnehin als Festgabe unentgeltlich erhalten. Ihnen wurde somit eine mögliche Kaufentscheidung bereits abgenommen. Für all diejenigen von Ihnen, die nicht in den Genuss dieses Geschenkes kommen – hier nur im Staccato – die wichtigen Formaldaten der Publikation: Das im A4-Format gefertigte Buch hat einen Umfang von 150 Seiten und ist mit 345 – überwiegend farbigen Abbildungen – ausgestattet. Beziehbar ist der Band über den Phaleristischen Verlag Michael Autengruber in Konstanz. Der Buchhandelspreis beträgt 24,80 €. Soviel von meiner Seite zum ersten fast obligatorischen Werbeblock einer jeden Buchpräsentation. Nun wissen Sie aber alle ebenso gut wie ich, dass die Ausstattung und der Preis zwar keine unwesentlichen, aber sicher auch nicht die maßgeblichen Faktoren für die Qualität, den Wert und die langfristig zu beurteilende Bedeutung eines Buches sind. Entscheidend war und ist immer noch der Inhalt und die damit verbundene Leistung des Autors bzw. Bearbeiters. Einige von Ihnen mögen jetzt denken: „Oh nein – nun folgt in epischer Breite die altbekannte Lobeshymne auf das Buch und den Autor!“ Diese Befürchtung kann ich Ihnen jedoch gleich – wenn auch nur in Teilen – nehmen. Es ist von mir nicht angedacht, in eine heutzutage so inflationär auftretende „Pauschallobdudelei“ zu verfallen. Das sprichwörtliche „Über den grünen Klee loben“ überlasse ich gern anderen. Stattdessen lassen sich mich – in aller gebotenen Kürze – versuchen, lediglich zwei Fragen im Zusammenhang mit dem hier vorzustellenden Buch zu beantworten: Da wäre Erstens: Was ist aus inhaltlicher Sicht das Besondere an diesem Buch? und zweitens: Welche Umstände rechtfertigen es, gerade diese Publikation als Festgabezum Vereinsjubiläum zu reichen? Also der Reihe nach: Zu Erstens – dem inhaltlich Besonderen. Unkonventionell war bereits der Entstehungsprozess – denn eigentlich war der Band in der vorliegenden Form gar nicht geplant. Ursprünglich sollte es „nur“ ein Begleitband zu zwei Ausstellungen sein, d. h. der hier in Dresden gezeigten und der am 10. und 11. Oktober in Gunzenhausen. Doch im Zuge der Vorarbeiten entwickelte sich wohl bei Herrn Volle – gestützt auf die breite fachliche Unterstützung von vielen Vereinsmitgliedern – schnell der Plan, eine breiter angelegte Publikation zu realisieren. Was aber nunmehr vorliegt, ist schließlich weit mehr als ein „Begleitband“. Vielmehr handelt es sich um ein Kompendium der deutschen Orden und Ehrenzeichen, die während der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ – wie der Erste Weltkrieg von der Geschichtswissenschaft mit einiger Berechtigung charakterisiert wurde – gestiftet oder erneuert wurden. Entstanden ist faktisch ein Handbuch – ein Handbuch für die relevanten Orden sowie für die beinahe 140 verschiedenen Erinnerungs-und Verwundetenabzeichen, Verdienstmedaillen und -kreuze, Bandspangen und Ehrenkreuze der 22 Flächen-und drei Stadtstaaten des Deutschen Kaiserreichs. An die Hand gegeben wird somit gleichzeitig ein Nachschlagewerk – ein Nachschlagewerk, das sich erfreulicherweise nicht auf die bloße Bilddokumentation der Kriegsauszeichnungen beschränkt. Stattdessen werden die Dekorationen in den historischen Kontext eingeordnet, die entsprechenden Stiftungs-, Statuten-und Verordnungstexte abgedruckt, Fallbeispiele erläutert und damit die Auszeichnungen letztlich als das präsentiert, was sie ihrem Wesen nach sind: nämlich sichtbare Zeichen eines zeitgenössisch als verdienstvoll eingeschätzten Handels. Dass dabei nicht nur bereits durch die Fachliteratur dokumentiertes Wissen zusammengetragen – sprich zusammengeschrieben wurde, sondern neue Erkenntnisse in die Darstellung eingeflossen sind, versteht sich beinahe von selbst. Die Reihe an neuen Forschungsergebnissen durchzieht nicht wenige Kapitel. Nun ist hier aber weder der Raum noch die Zeit, um darauf en détail einzugehen. Exemplarisch hingewiesen sei aber etwa auf den Abschnitt zur „Helvetia Benigna-Medaille“. Meines Wissens ist bislang an keiner anderen Stelle so quellengesättigt über diese Denkmünze geschrieben worden. Gleiches gilt beispielsweise für die relevanten Auszeichnungen der sächsischen Herzogtümer, d. h. Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg und Gotha sowie Sachsen-Meiningen. Wenn Sie sich die insgesamt 37 Seiten zu diesem Themenkomplex ansehen, werden Sie schnell feststellen, was ich meine. Erwähnt sei hier nur das Stichwort „Jahreszahlen“ auf dem SEHO. Bei diesen zugegebenermaßen subjektiv ausgewählten Hinweisen möchte ich es auch gern belassen und stattdessen zu der eingangs gestellten Frage nach dem inhaltlich Besonderen des Buches zurückkommen. Was macht nun den immanenten Wert der Publikation aus? Stichpunktartig lässt sich darauf wohl am ehesten wie folgt antworten:1. Das Buch ist das erste fundierte Überblickswerk zu den originär deutschen Auszeichnungen des Ersten Weltkrieges. Es besitzt somit ein Alleinstellungsmerkmal.2. Mit dem Band wird ein wirklicher Bedarf bedient, der eben nicht nur aus den Interessen der Ordenskundler und Sammler herrührt. Man braucht sich nur die vielen Ausstellungen zum Ersten Weltkrieg in diesem Jahr in den Museen und Bildungseinrichtungen landauf und landab ansehen. Schnell wird klar, wie wichtig ein Nachschlagewerk dieser Art ist! Nicht selten werden Auszeichnungen in die Vitrinen gelegt, nur weil sie scheinbar dekorativ sind und die Blicke der Besucher auf sich lenken. Sieht man jedoch etwas genauer hin, zeigen sich oftmals erhebliche Mängel. Hauptprobleme dabei sind – neben der historischen Einordnung – vor allem die sichere Identifizierung und Beschreibung der Objekte. Gerade hier will und kann die vorliegende Publikation als Hilfsmittel für Ausstellungskuratoren und fachfremde Autoren fungieren.3. Das Buch stellt einmal mehr unter Beweis, dass bei einem thematischen Großprojekt eine gelungene Korporation von verschiedenen Spezialisten zu einem weithin akzeptierten Ergebnis führt. Nebenbei gesagt: eine Erkenntnis, die man leider nicht allen phaleristischen Großprojekten der Vergangenheit zusprechen kann. Gerade der letztgenannte Punkt – also unter dem Stichwort „Korporationswerk“ – führt mich zugleich zurück auf meine eingangs gestellte zweite Frage: nämlich: Welche Umstände lassen das Buch von Henning Volle als Festgabe zum Vereinsjubiläum gerechtfertigt erscheinen? Will man die Antwort auf einen einzigen Satz reduzieren, so könnte er lauten: Das Buch ist nicht das Werk eines Einzelstreiters, sondern profitiert von dem eingebrachten Fachwissen vieler – nämlich vor allem Mitgliedern unserer Gesellschaft. Was damit in der Praxis gemeint ist, beantwortet Herr Volle dankenswerterweise gleich selbst innerhalb seines Buches. An prominenter Stelle – d. h. noch vor dem Vorwort – liest man folgende groß gedruckte Anmerkung: Ich zitiere: „Für den Autor völlig überraschend war, wie man umgangssprachlich sagt, eine Welle von Hilfsbereitschaft seitens vieler Sammler in der DGO. Einige waren sogar bereit, Erkenntnisse und Abbildungen, die sie mühselig über viele Jahre hinweg, unter teilweise hohen zeitlichen und finanziellen Aufwand für eine eigene Publikation gesammelt haben, dem Autor vorab zur Verfügung zu stellen. Das ist keineswegs üblich und dafür ein „Großes Dankeschön!“ Zitat Ende. Also meine Damen und Herren! Jetzt mal unter Uns! Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht. Aber als ich dies gelesen hatte, war mein erster Gedanke: Sollte das wahr sein? Sammler – Schrägstrich – Ordenskundler stellen nicht nur Abbildungen zur Verfügung, sondern geben ihre Fachkenntnisse – d. h. ihr nicht selten wie ein Schatz gehütetes „Herrschaftswissen“ – für eine Publikation her. Ein tatsächlich „keineswegs üblicher“ Vorgang, wie ich meine. Und als hätte es noch eines Beweises bedurft, werden in Volles Buch unter dem Stichwort „Danke“ nicht weniger als 33 Personen – übrigens vorwiegend Vereinsmitglieder – genannt, die auf unterschiedliche Weise ihren Anteil am Entstehen dieser Publikation hatten. Da nimmt es nicht Wunder, dass man als Leser des Buches in den Textanmerkungen immer wieder Formulierungen begegnet, wie etwa: „Nach telefonischer Auskunft vom 21. April 2013 durch Herrn X“ oder „Für die schriftlich gemachten Angaben von Herrn y vom 17. Mai 2012 bedanke ich mich recht herzlich“. Um es deutlich zu sagen, meine Damen und Herren, mir ist keine phaleristische Monographie der letzten Jahre erinnerlich, die von einer so intensiven und vielschichtigen Zusammenarbeit von Vereinsmitgliedern profitiert hat. Vor diesem Hintergrund dürfte sich meine aufgeworfene Frage von selbst beantworten, denn was stellt im Rahmen eines 40-jährigen Vereinsjubiläums eine würdigere Festgabe dar, als ein Buch, dass eine gelungene Zusammenarbeit einer Vielzahl seiner Mitglieder dokumentiert? Das Buch kann daher uneingeschränkt als Visitenkarte unserer Gesellschaft gewertet werden. Aus diesem Grund ist es auch das willkommene Erstlingswerk innerhalb der begründeten Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Ordenskunde. Als Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates der DGO kann ich nur sagen: Meine Hoffnungen haben sich zumindest in einem ersten Schritt erfüllt. Offenkundig ist unsere Gesellschaft in der Lage, das fachliche Potential ihrer Mitglieder – was sie ganz unzweifelhaft besitzt – für ein Publikationsprojekt auszuschöpfen oder doch zumindest zu nutzen. Eine erfreuliche Entwicklung, wie ich meine. Man ist versucht zu sagen: Mehr davon! Neben der Äußerung dieses Wunsches bleibt mir nur, Herrn Volle für seine Arbeit zu danken. Er kann heute leider nicht anwesend sein. Auch sein geplanter – und sicher wohlverdienter – Italienurlaub ist leider buchstäblich ins Wasser gefallen (in Nordapulien gab es Unwetter mit Erdrutschen). Im Namen von Herrn Volle und dem Präsidium der DGO sei hier aber auch den vielen Helfern und Unterstützern des Buches nochmals gedankt. In diesem Sinne können und sollten wir alle hoffen, dass dem Band eine möglichst weite Verbreitung und eine rege Nutzung vergönnt sei."

Stiftungen und Erneuerungen von deutschen Orden und Ehrenzeichen im Ersten Weltkrieg.

von Henning Volle, herausgegeben von Deutsche Gesellschaft für Ordenskunde e. V.

Auszug

Der von der Geschichtswissenschaft als „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ (George F. KENNAN) charakterisierte Erste Weltkrieg hat insbesondere im Jahre 2014, einhundert Jahre nach dessen Ausbruch, eine schier unübersehbare Flut von einschlägigen Publikationen hervorgebracht. Eine Vielzahl von Museen und Bildungseinrichtungen nehmen das Ereignis zum Anlass, um thematische Sonderausstellungen zu präsentieren. Bezeichnenderweise erhalten dabei die in Ausstellungskonzeptionen ansonsten eher randständig behandelten Orden und Ehrenzeichen einen hohen Stellenwert. Dies mag vorrangig aus dem Umstand resultieren, dass die dekorativen Kreuze, Sterne, Medaillen und Abzeichen die Blicke der Besucher auf sich lenken. Durch ihre Dreidimensionalität werden sie – im Gegensatz zu so genannter „Flachware“, wie etwa Feldpostbriefe oder Verleihungsurkunden, – als besonders „vitrinentauglich“ eingestuft. Mit dieser pragmatischen Einschätzung geht bei den Ausstellungskuratoren und dem fachfremden Autorenkreis jedoch nicht selten auch eine gewisse Orientierungsbzw. Ratlosigkeit einher. Die Problemfelder reichen hier von der sicheren Identifizierung über die fachgerechte Beschreibung bis hin zur Beurteilung des immanenten Informationsgehalts der Objekte. Dabei wirkte sich das bisherige Fehlen eines fundierten Überblickswerkes zu den originär deutschen Auszeichnungen des Ersten Weltkrieges weiter nachteilig auf die erzielten Ergebnisse aus.
Vor diesem Hintergrund ist eine zusätzliche Erläuterung der Existenzberechtigung dieses Bandes vollkommen obsolet. Ursprünglich entstanden aus den skizzierten Bedürfnissen einer Ausstellung heraus, liegt schließlich weit mehr als ein „Begleitband“ vor. Dem Autor und Gründungsmitglied des heute unter dem Namen „Deutsche Gesellschaft für Ordenskunde e. V.“ firmierenden Vereins ist es gelungen, ein Kompendium der deutschen Orden und Ehrenzeichen des Ersten Weltkrieges zu realisieren. Im Charakter eines Handbuches werden die relevanten Orden sowie beinahe 140 verschiedene Erinnerungs-und Verwundetenabzeichen, Verdienstmedaillen und -kreuze sowie Bandspangen und Ehrenkreuze der 22 Flächen-und drei Stadtstaaten des Deutschen Kaiserreiches behandelt.
Entstanden ist letztlich ein Nachschlagewerk, das sich nicht auf die Bilddokumentation der Kriegsauszeichnungen beschränkt. Vielmehr werden sie durch die Beigabe von Statutentexten und Fallbeispielen als das, was sie ihrem Wesen nach sind, präsentiert: sichtbare Zeichen eines zeitgenössisch als verdienstvoll eingeschätzten Handelns. In der Regel verliehen bzw. erteilt für Opferbereitschaft, Sanitätsdienst und nicht zuletzt für Tapferkeit stehen die Dekorationen immer auch für Aspekte der Biographien ihrer Trägerinnen und Träger. Gleichzeitig besitzen sie selbstredend jeweils ihre eigene Geschichte innerhalb des deutschen Auszeichnungswesens. Diesbezüglich wird hier eine Fülle von neuen Forschungsergebnissen veröffentlicht, die ohne die vielfältige Unterstützung von einer ganzen Reihe von Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Ordenskunde e. V. nicht möglich gewesen wären. Damit zeigt sich im Ergebnis auch die gelungene Kooperation bei der Umsetzung des Bandes, dem letztlich nur eine möglichst weite Verbreitung und eine rege Nutzung zu wünschen bleibt.
Pinneberg und Darmstadt, den 1. August 2014
Bernd Döbel - Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ordenskunde e. V. Dr. Lars Adler Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates