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Ein dynamischer Bottom-Up-Ansatz in der internationalen Klimaschutzpolitik
Innovationsorientierte Vorreiterstrategien
von Adrian AmelungKlappentext
Die globale Erderwärmung durch anthropogene Treibhausgasemissionen gehört zu den bedeu-tendsten Herausforderungen unserer Zeit. Viele Experten sprechen im Hinblick auf die zu erwarteten Schäden vom „größten Marktversagen“ der Menschheit. Zudem zählt der Klima-wandel zu den schwierigsten zu adressierenden Problemen: Globaler Klimaschutz gilt als das „ultimative globale Kollektivgutproblem.“ Die größte Herausforderung besteht darin, effektive und politisch machbare Gegenmaßnahmen zu entwickeln, die die entscheidungsrelevanten Akteure aus dem Dilemma des unkooperativen Verhaltens herausholen. In der internationalen Klimapolitik herrschen zahlreiche systematische Kooperationshemmnisse, gegenläufige Interessen und starke Wechselwirkungen zwischen nationalen und internationalen Prozessen. Eine auf allseitiger Kooperation beruhende, (welt-)gesellschaftlich optimale internationale Klimaschutzpolitik ist mangels effektiver globaler Governance-Strukturen daher nicht zu erwarten. Doch welche Ansätze sind erfolgsversprechend?Die vorliegende Arbeit startet mit einer systematischen Problemanalyse. Welche strukturellen Hemmnisse erschweren ein effektives, allseitiges internationales Klimaschutzabkommen? Anschließend wird der Frage nachgegangen, wie für Vorreiterregierungen mit hohem Klima-schutznutzen und hoher Kooperationsbereitschaft eine rationale Bottom-Up-Strategie in der internationalen Klimaschutzpolitik aussehen kann. Der Fokus in dieser Arbeit liegt auf einer innovationsorientierten Vorreiterrolle: Durch Innovationen und Wissenstransfer soll das vor-liegende internationale Kooperationsproblem der kollektiven Emissionsvermeidung sukzessive in einen kooperationsfreundlicheren Zustand transformiert werden. Vertiefend stellen sich die Fragen, wie und mit welchen Instrumenten eine solche innovationsorientierte Vorreiterstrategie auf nationaler Ebene ausgestaltet sein kann und welche Formen der Kooperation zwischen mehreren Vorreiterstaaten erfolgsversprechend sind. Zu der vorliegenden Analyse zählt insbesondere das Herausarbeiten der Vor- und Nachteile einer innovationsorientierten Bottom-Up-Strategie, sowohl gegenüber einer emissionsmindernden Vorreiterstrategie als auch gegenüber einer Top-Down-Strategie. Welche Chancen und Risiken ergeben sich aus den jeweiligen Ansätzen?