Fremde Frau - Fremder Mann von Anant Kumar | Ein Inder dichtet in Kassel | ISBN 9783932497001

Fremde Frau - Fremder Mann

Ein Inder dichtet in Kassel

von Anant Kumar
Buchcover Fremde Frau - Fremder Mann | Anant Kumar | EAN 9783932497001 | ISBN 3-932497-00-7 | ISBN 978-3-932497-00-1

Fremde Frau - Fremder Mann

Ein Inder dichtet in Kassel

von Anant Kumar
„Sogar in der Fremde vollzieht sich meine, diese Leidenschaft - Dichten und Dichtung - mein Lebenssaft.“
(Anant Kumar, Fremde Frau - Fremder Mann, Schweinfurt, Wiesenburg-Verlag)
Es gehört keinesfalls zu den überzeugenden Alltäglichkeiten der Wirklichkeit der Bundesrepublik Deutschland, daß Fremde in dieser ihrer Fremde ihrer Leidenschaft des Dichtens nachkommen. Die Begründung dafür liegt in einem Urachenbündel, dessen Aufschlüsselung uns jedoch analytisch erheblich hilft, Person und Dichter Anant Kumar ein wenig zu verstehen. Entgegen der populären, von japanischen und amerikanischen Weimarbesuchern zur Jetztzeit wieder forcierten Meinung vom Deutschland als dem Volk der Dichter und Denker schlechthin, besitzen, Deutsche nehmen selbst innerhalb linker literarischer Szenen eine solche Überhöhung nur zu gerne auf, auch andere Völker literarische Traditionen und aktuelle Entwicklungen, mit deren Umgang wir uns schwertun, zumal uns 'Fremde' außerhalb kulinarischer und touristischer Freuden ja bereits verschrecken. Und schon sind wir auf der Fährte. Anant Kumar vollzieht in seiner Dichtung den Versuch einer Persönlichkeitswerdung, ein Dichter, der mit seinen Traditionen, Hoffnungen, Freuden und Ängsten in ein Land hineinwachsen will, in dieses Land der Dichter und Denker und anderer problematischer Entwicklungen. Den Prozess des Hineinwachsens und der Reflexion dieses Prozesses, bewußt vermeide ich das Wort Integration, formuliert er in vielfältigen sprachlichen Formen - Lyrik, Prosa, Drama, journalistischen und wissenschaftliche Formen, was seine sprachliche Bandbreite demonstriert. In erfreulicher Abhebung von anderen Autoren verdingt sich Kumar dabei nicht popularistisch an inhaltlich und formal vorherrschende Tendenzen, versucht vielmehr seinen individuellen Weg zu finden, zu schreiben. 'Ausweg' aus den Kasseler Texten umreisst diesen Individualismus, der, bleibt dies in fast allen Texten zumindest unterschwellig emotional fühlbar, das Bewusstsein einer Hoffnungslosigkeit impliziert.