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Handbuch eines schizophrenen Paralleluniversums
von Andreas HuttWenn es zu Zeiten Goethes hieß, jemand sei ein schlechter gemeiner Kerl, so beschrieb diese Charakterisierung einen schlicht gekleideten jungen Mann, der nicht adelig war, also der gemeinen Bevölkerung angehörte. Dieses Beispiel zeigt, dass die Bedeutung von Wörtern nicht festgefügt ist, über die Jahrhunderte hinweg einem Wandel unterliegt und von einem Rezipienten einer sprachlichen Nachricht – je nach Erfahrungshorizont – anders verstanden werden kann als von einem anderen, was von Linguisten und Sprachphilosophen, wie z. B. Fritz Mauthner oder Jacques Derrida, theoretisch gerahmt wurde. Das Handbuch eines schizophrenen Paralleluniversums greift derartige Theorien auf und wendet sie auf bekannte Sprichwörter und Redensarten an.
»Der springende Punkt: Umgangssprachliche Bezeichnung für den Cursor bei Computeranwendungen, der mal aufleuchtet, mal verschwindet, mal aufleuchtet, mal verschwindet …«
Es entsteht eine Sprachlandschaft voller Absurdität und skurrilem Witz. Denn: Wenn Sprache das Denken formt, welche Denkformen werden dann mit Hilfe eines dekonstruierten Sprachtableaus dokumentiert? Das »Handbuch eines schizophrenen Paralleluniversums« nimmt sich dieser Aufgabe in alphabetischer Reihenfolge an, erklärt mehr als 150 bekannte Sprichwörter und Redensarten auf überraschende Weise neu. So wird unerwartet Einblick in das Wesen der Autonomie vermittelt. Und: Wo das Sprechen seinen eigenen Gesetzen folgt, ist der Humor nicht weit entfernt.
»Zur Strecke bringen: Jemanden zum Bahnhof oder zur Bushaltestelle begleiten.«
Und so ist denn Lyrik in diesem schizophrenen Paralleluniversums folgerichtig auch etwas anderes, als in unserer gewohnten Normalität. Der Einwand »Das ist doch keine Lyrik« hat daher bei diesem Titel kaum Relevanz!
»Das Handtuch werfen: Sich eines schmutzigen Handtuchs durch einen gezielten Wurf in den Wäschekorb entledigen.«
»Der springende Punkt: Umgangssprachliche Bezeichnung für den Cursor bei Computeranwendungen, der mal aufleuchtet, mal verschwindet, mal aufleuchtet, mal verschwindet …«
Es entsteht eine Sprachlandschaft voller Absurdität und skurrilem Witz. Denn: Wenn Sprache das Denken formt, welche Denkformen werden dann mit Hilfe eines dekonstruierten Sprachtableaus dokumentiert? Das »Handbuch eines schizophrenen Paralleluniversums« nimmt sich dieser Aufgabe in alphabetischer Reihenfolge an, erklärt mehr als 150 bekannte Sprichwörter und Redensarten auf überraschende Weise neu. So wird unerwartet Einblick in das Wesen der Autonomie vermittelt. Und: Wo das Sprechen seinen eigenen Gesetzen folgt, ist der Humor nicht weit entfernt.
»Zur Strecke bringen: Jemanden zum Bahnhof oder zur Bushaltestelle begleiten.«
Und so ist denn Lyrik in diesem schizophrenen Paralleluniversums folgerichtig auch etwas anderes, als in unserer gewohnten Normalität. Der Einwand »Das ist doch keine Lyrik« hat daher bei diesem Titel kaum Relevanz!
»Das Handtuch werfen: Sich eines schmutzigen Handtuchs durch einen gezielten Wurf in den Wäschekorb entledigen.«