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Giovan Francesco Rustici (1475-1554)
Forschungen zu Leben und Werk des Florentiner Bildhauers
von Martina MinningWeitere Informationen unter http://www. rhema-verlag. de/books/kg_txt/minn01. html
Inhalt:
Aus dem Vorwort:
.
Deutlich wird, daß eine umfassende monographische Würdigung zu Rustici noch aussteht, die eine differenzierte stilkritische Auseinandersetzung mit dem gesicherten und insbesondere mit dem ungesicherten Werk Rusticis bietet, die dabei den ihm eigenen Stil berücksichtigt und die Einflüsse anderer Künstler in die Analyse mit einbezieht. Ferner besitzt man, abgesehen von Vasaris Vita, kaum detaillierte Informationen über die Kreise, mit denen Rustici freundschaftlich verkehrte; von besonderem Interesse sind hier Nachforschungen über die Compagnia del Paiuolo und die Compagnie della Cazzuola, denen Rustici als einer der führenden Köpfe angehörte und deren ausgelassene Feste Vasari ausführlich schildert. Evident ist zudem, daß die systematische Durchsicht von Quelleneditionen und archivalischen Notizen zu Rustici in Frankreich im allgemeinen und hinsichtlich der ihm dort zugeschriebenen Werke fast vollkommen fehlt.
Daß eine monographische Behandlung des Künstlers bisher ausblieb, liegt vor allem in der Forschungsgeschichte selbst begründet, die Rustici zu Unrecht in den Schatten Leonardos verbannte und seine Position im ersten Drittel des 16. Jahrhunderts in Florenz sowie seine Stellung als königlicher Bronzebildner am Hof König Franz' I. nicht angemessen berücksichtigte. Erschwerend kommt hinzu, daß Vasari nur geringe Kenntnis der französischen Arbeiten Rusticis hatte. So gelten die von der Forschung akzeptierten Zuschreibungen vorwiegend Objekten, die überzeugend mit von Vasari zitierten Werken der Florentiner Zeit identifiziert werden konnten. Die scheinbare Heterogenität des kleinen erhaltenen Œuvre erschwerte zudem die Erfassung des Eigenstils des Künstlers. Gleichzeitig mit der vorliegenden Arbeit wurde eine weitere wissenschaftliche Abhandlung monographischen Zuschnitts zu Giovan Francesco Rustici von Philippe Sénéchal verfaßt und 2003 an der Sorbonne als Habilitationsschrift eingereicht. Da diese nach Auskunft des Verfassers einen Catalogue raisonné beinhaltet, wurde hier auf einen solchen verzichtet. Als methodischer Zwischenschritt ist hier jedoch eine sorgfältige Untersuchung aller in der Forschung diskutierten Objekte vorauszusetzen. Die hier behandelten Werke konstituieren meiner Einschätzung nach das Œuvre Rusticis. Lediglich in den Fällen, in denen meine Ansicht bedeutend von der üblichen Forschungsmeinung abweicht, werden aus dem Gesamtwerk auszusondernde Objekte besprochen.
Neben der für eine Künstlermonographie zentralen Frage nach der stilistischen Entwicklung des Künstlers und seiner Position innerhalb der Geschichte der italienischen und französischen Skulptur des 16. Jahrhunderts sollen, um den Werken an sich gerecht zu werden, auch typologische, ikonographische und auftraggeber- und funktionsgeschichtliche Gesichtspunkte beleuchtet werden. Die Anlage der Kapitel erfolgte chronologisch.
Inhalt:
Aus dem Vorwort:
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Deutlich wird, daß eine umfassende monographische Würdigung zu Rustici noch aussteht, die eine differenzierte stilkritische Auseinandersetzung mit dem gesicherten und insbesondere mit dem ungesicherten Werk Rusticis bietet, die dabei den ihm eigenen Stil berücksichtigt und die Einflüsse anderer Künstler in die Analyse mit einbezieht. Ferner besitzt man, abgesehen von Vasaris Vita, kaum detaillierte Informationen über die Kreise, mit denen Rustici freundschaftlich verkehrte; von besonderem Interesse sind hier Nachforschungen über die Compagnia del Paiuolo und die Compagnie della Cazzuola, denen Rustici als einer der führenden Köpfe angehörte und deren ausgelassene Feste Vasari ausführlich schildert. Evident ist zudem, daß die systematische Durchsicht von Quelleneditionen und archivalischen Notizen zu Rustici in Frankreich im allgemeinen und hinsichtlich der ihm dort zugeschriebenen Werke fast vollkommen fehlt.
Daß eine monographische Behandlung des Künstlers bisher ausblieb, liegt vor allem in der Forschungsgeschichte selbst begründet, die Rustici zu Unrecht in den Schatten Leonardos verbannte und seine Position im ersten Drittel des 16. Jahrhunderts in Florenz sowie seine Stellung als königlicher Bronzebildner am Hof König Franz' I. nicht angemessen berücksichtigte. Erschwerend kommt hinzu, daß Vasari nur geringe Kenntnis der französischen Arbeiten Rusticis hatte. So gelten die von der Forschung akzeptierten Zuschreibungen vorwiegend Objekten, die überzeugend mit von Vasari zitierten Werken der Florentiner Zeit identifiziert werden konnten. Die scheinbare Heterogenität des kleinen erhaltenen Œuvre erschwerte zudem die Erfassung des Eigenstils des Künstlers. Gleichzeitig mit der vorliegenden Arbeit wurde eine weitere wissenschaftliche Abhandlung monographischen Zuschnitts zu Giovan Francesco Rustici von Philippe Sénéchal verfaßt und 2003 an der Sorbonne als Habilitationsschrift eingereicht. Da diese nach Auskunft des Verfassers einen Catalogue raisonné beinhaltet, wurde hier auf einen solchen verzichtet. Als methodischer Zwischenschritt ist hier jedoch eine sorgfältige Untersuchung aller in der Forschung diskutierten Objekte vorauszusetzen. Die hier behandelten Werke konstituieren meiner Einschätzung nach das Œuvre Rusticis. Lediglich in den Fällen, in denen meine Ansicht bedeutend von der üblichen Forschungsmeinung abweicht, werden aus dem Gesamtwerk auszusondernde Objekte besprochen.
Neben der für eine Künstlermonographie zentralen Frage nach der stilistischen Entwicklung des Künstlers und seiner Position innerhalb der Geschichte der italienischen und französischen Skulptur des 16. Jahrhunderts sollen, um den Werken an sich gerecht zu werden, auch typologische, ikonographische und auftraggeber- und funktionsgeschichtliche Gesichtspunkte beleuchtet werden. Die Anlage der Kapitel erfolgte chronologisch.