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Win Wi(e)n Blockentwicklung Erdgeschoßzone
Das Blocksanierungsprogramm zur nachhaltigen Entwicklung der Erdgeschoss-zone und der (halb)-öffentlichen Räume
von Betül BretschneiderAll diese Merkmale stehen mit der Erdgeschosszone und dem öffentlichen Raum der Stadt in einer engen
Wechselbeziehung. Die Städte Europas, u. a. auch Wien, sind zunehmend von Leerstand und Unternutzung der Erdgeschosszone betroffen. Der motorisierte sowie der ruhende Verkehr genauso wie die vermehrt abhanden kommenden Nahversorgungsbetriebe spielen dabei eine wesentliche Rolle. Die Nutzbarkeit der Erdgeschosszone und der öffentlichen Räume ist auch in Wien eine Herausforderung für die Stadtverwaltung und die Planungsbehörden geworden. In den dicht bebauten Gebieten Wiens ist die Wohnqualität beeinträchtigt; in erster Linie wegen der wachsenden Immissionen, der knapp verfügbaren Frei- und Grünflächen und des Leerstandes und der Entfunktionalisierung der Erdgeschossräume. Um dieser negativen Entwicklung entgegen zu wirken und um neue Planungs- und Steuerungswege zu definieren, wächst der Bedarf an Zusammenarbeit und Kooperation (in einem ressort-übergreifenden und interdisziplinären
Prozess) von Planungs-, Umwelt- und Baubehörden, Organisationen für Wirtschaftsförderung aber auch
EigentümerInnen, BewohnerInnen und Initiativen der Nahversorgungsbetriebe. Das Wiener ‚Blocksanierungsmodell‘ als Stadtsanierungsprogramm definiert eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung und Transformation der gründerzeitlichen Bebauung als Hauptziel. Daher eignet es sich zur Realisierung und Überprüfung der Maßnahmen zur Neunutzung, Neustrukturierung und Aktivierung von Erdgeschosszonen zusammen mit den angrenzenden Straßenräumen und innenliegenden Hofflächen. Im Rahmen des Forschungsprojekts wurde die Praxis der Blocksanierung im Zusammenhang mit der Erdgeschosszone untersucht, um die neuen Potenziale angesichts der bereits erreichten Verbesserungen in der Bausubstanz und unter dem Aspekt der geänderten Rahmenbedingungen aufzuzeigen.