Mein Messias von Otto Brusatti | eine Übertragung und Nacherzählung (mit Kommentar) notiert 2008 für 2009 | ISBN 9783901190476

Mein Messias

eine Übertragung und Nacherzählung (mit Kommentar) notiert 2008 für 2009

von Otto Brusatti
Buchcover Mein Messias | Otto Brusatti | EAN 9783901190476 | ISBN 3-901190-47-3 | ISBN 978-3-901190-47-6
Wer sich für Musik, in dieser Novelle gehts um Händel, in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts interessiert. Ein Bild aus der Zeit damals – ein Bild für Musik heute.

Mein Messias

eine Übertragung und Nacherzählung (mit Kommentar) notiert 2008 für 2009

von Otto Brusatti
Das Buch heißt durchaus beziehungsvoll MEIN MESSIAS. Wer da an Händel denkt, denkt richtig. Auch im Händel-Jahr 2009. Es ist eine Novelle, ein kleiner Roman. Alles spielt in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Alles? Nun, eigentlich bloß die Hälfte. Ein Musiker, ein Musikinstrumentenmacher, widmet sukzessive sein Leben auch der Verehrung für den Meister. Er hinterläßt Schriften – die in unserer Zeit transkribiert und kommentiert werden. Ein Bild aus der Zeit damals – ein Bild für Musik heute. Beide, der Fan seinerzeit, und der Lektor heute ähneln einander; in ihren Sehnsüchten, in der Musik, im Scheitern – und ganz praktisch in ihren Familienkonstellationen.
Es war kein Geräusch mehr da, obwohl ich das Gefühl nicht loswerden konnte, daß das Klavier-cembalo noch allemal in Klängen nachbebte. Es muß ein recht seltsamer Anblick gewesen sein. Unter den so überaus stark wirkenden Deckenfresken standen drei Menschen [der Mann hieß übrigens, so erfuhr ich das dann bald, Gottlieb]. Sie bebten voreinander und – so denke ich mir – vor allem vor sich selbst, aufgestachelt von der Musik, die sie eben gemacht oder empfangen hatten. Aber alles war gehüllt und wie gekleidet in ein gleißendes Sonnenlicht. Das früheste Bibel-Wort schien im Kleinen noch einmal zu uns hereingekommen zu sein: Und es ward Licht.
Es war kein Geräusch mehr da, obwohl ich das Gefühl nicht loswerden konnte, daß das Klavier-cembalo noch allemal in Klängen nachbebte. Es muß ein recht seltsamer Anblick gewesen sein. Unter den so überaus stark wirkenden Deckenfresken standen drei Menschen [der Mann hieß übrigens, so erfuhr ich das dann bald, Gottlieb]. Sie bebten voreinander und – so denke ich mir – vor allem vor sich selbst, aufgestachelt von der Musik, die sie eben gemacht oder empfangen hatten. Aber alles war gehüllt und wie gekleidet in ein gleißendes Sonnenlicht. Das früheste Bibel-Wort schien im Kleinen noch einmal zu uns hereingekommen zu sein: Und es ward Licht.