H-Soz-u-Kult, 4 (2004): Die [...] Untersuchung verspricht eine weitere Lücke in der fortschreitenden museumstheoretischen Auseinandersetzung zu schließen. Zu wünschen wäre es, dass durch das Wissen um die (nun besser begrifflich fassbare) Komplexität ein Prozess der Selbstreflexion bei Ausstellungsmachern wie -rezipienten verstärkt in Gang kommt. Das methodische Instrumentarium, das Scholze entwickelt hat, ist ein sehr nützlicher Ansatz, der sich nun in – hoffentlich zahlreichen – Anwendungen wird bewähren müssen und entsprechend in der Praxis weiterentwickelt werden kann.
Medium Ausstellung
Lektüren musealer Gestaltung in Oxford, Leipzig, Amsterdam und Berlin
von Jana ScholzeMuseale Präsentationen sind Medien aktueller Auseinandersetzungen. Das Spezifische dieses Mediums sind räumliche Darstellungen mit Hilfe von Objekten und Präsentationsmaterialien, die auf etwas Vergangenes oder Fremdes verweisen, an solches erinnern oder es vermitteln sollen. Die Bindung an konkrete Orte und Zeiten setzt Museen und Ausstellungen aber immer schon in Distanz zu den Objekten, die sie zeigen, und zu den Inhalten, die sie vermitteln. Wie Ausstellungsraum und intentionale Raumerfahrung auf die Wahrnehmung und Erfahrung von Besuchern wirken, ist Gegenstand der Untersuchung musealer Präsentationsformen in Oxford, Amsterdam, Leipzig und Berlin. Durch die fruchtbare Verbindung von Theorie und Deskription bereichert der Text nicht nur die theoretische Debatte zum Thema, sondern präsentiert zugleich anschauliches Material zu wegweisenden Ausstellungskonzepten – Typologie, Chronologie, Inszenierung und Komposition – im internationalen Rahmen.