Beitrag zur permanenten Überprüfung des Einflusses von Produktlebenszyklen auf das Supply Chain Design
von Matthias Parlings, herausgegeben von Axel KuhnDurch den hohen Konkurrenzdruck in der globalisierten Welt, steigende Konsumentenanforderungen und die fortschreitende Digitalisierung von Produkten und Prozessen unterliegen die Unternehmen und ihre Supply Chains einem zunehmend hohen Innovationsdruck: Neue Produkte, die einen Innovationsvorsprung aufweisen, müssen in immer kürzeren Abständen entwickelt und auf den Markt gebracht werden. Existierende, erfolgreiche Produkte müssen teils radikalen Veränderungen unterzogen werden, um den Anforderungen der digitalisierten Welt gerecht zu werden. Insbesondere radikale Produktinnovationen stellen dabei große Herausforderungen für das Management der Wertschöpfungsnetzwerke (Supply Chain Management, SCM) dar. Der Wahl der richtigen Supply-Chain-Strategie und deren Umsetzung in entsprechenden Strukturen wird dabei eine hohe Bedeutung beigemessen, um das „early market survival“ radikaler Produktinnovationen zu unterstützen.
Da sich die Anforderungen an das SCM in frühen Lebenszyklusphasen sehr schnell ändern können, ist die dynamische Anpassung der Supply-Chain-Strategien und -Strukturen im Sinne einer hohen Wandlungsfähigkeit erfolgskritisch. Der in dieser Arbeit entwickelte Lösungsansatz zur strategischen Anpassung von Supply Chains in frühen Lebenszyklusphasen radikaler Produktinnovationen setzt an dieser Stelle an. Den Kern des Ansatzes bildet ein indikatorbasiertes Lebenszyklusmonitoring zur Früherkennung des Anpassungsbedarfs der Supply Chain. Ein Framework zur Auswahl der richtigen Supply-Chain-Strategie in Abhängigkeit der Lebenszyklusphase stellt den zweiten Lösungsbaustein dar. Der dritte Baustein befasst sich mit dem Performance Measurement der Supply Chain, um die Strategie in eine operative Steuerung der Leistungsfähigkeit zu übersetzen und die Güte der Strategieumsetzung bewertbar zu machen.