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Landschaftsmalerei an der Münchner Akademie
Über die Auseinandersetzung um ihren Status zur Zeit Ludwigs I.
von Katharina HuysAnders als die Monarchen der Großmächte Preußen und Österreich, deren Imperien zu Beginn des 19. Jahrhunderts dem jungen und wesentlich kleineren Königreich Bayern wirtschaftlich und militärisch weit überlegen waren, sah König Ludwig I. gerade auf dem Gebiet der Kunst die Möglichkeit, sich zwischen diesen beiden Staaten als Herrscher profilieren zu können. Daher scheint es nur folgerichtig, dass die Münchner Akademie im Vergleich zu den Akademien im preußischen Düsseldorf und habsburgischen Wien strengere Verfechterin und Vertreterin einer einheitlichen und offiziellen Kunstauffassung nach außen hin sein musste.
Wäre Ludwig I. allerdings weniger autoritär und absolut mit der Münchner Akademie verfahren, hätte der im Laufe des Jahrhunderts immer bedeutsamer werdenden Landschaftsmalerei womöglich spätestens durch Friedrich von Gärtner ein ähnlicher akademischer Status wie in Wien, Düsseldorf oder Karlsruhe erwachsen können. Aber hätte dies auch eine Veränderung für die Münchner Landschaftsmalerei einerseits oder eine Erneuerung der in den anderen Fächern äußerst konservativen Münchner Akademie andererseits mit sich gebracht?