Ästhetik im Wandel des Kapitalismus von Ingar Solty | Studien zur Politik des Kulturellen in Faschismus, Fordismus und Neoliberalismus | ISBN 9783867543200

Ästhetik im Wandel des Kapitalismus

Studien zur Politik des Kulturellen in Faschismus, Fordismus und Neoliberalismus

von Ingar Solty
Buchcover Ästhetik im Wandel des Kapitalismus | Ingar Solty | EAN 9783867543200 | ISBN 3-86754-320-8 | ISBN 978-3-86754-320-0

Ästhetik im Wandel des Kapitalismus

Studien zur Politik des Kulturellen in Faschismus, Fordismus und Neoliberalismus

von Ingar Solty
Die Krise des globalen Kapitalismus hat zu einer neuen Debatte über die Rolle der Literatur in der Gesellschaft geführt. In den vergangenen 15 Monaten beschäftigten drei große Kunst- und Literaturdebatten das deutschsprachige Feuilleton. Florian Kessler löste in der Zeit eine Debatte über die Bravheit der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur in Anbetracht der Krise aus, Ingo Meyer diagnostizierte den Niedergang des Romans und Jörg Sundermeier den der Literaturkritik im schnelllebigen Kapitalismusgeschäft. Im April 2015 zog das Symposium 'Richtige Literatur im Falschen? Schriftsteller – Kapitalismus – Kritik' im Berliner Brecht-Haus ein überraschend großes Medienecho nach sich.
Doch was macht Kunst politisch? Ist ein Künstler politisch, wenn er seine moralische Autorität nutzt, um sich politisch zu äußern? Welche poetologischen und narrativen Formen eignen sich, um die Komplexität kapitalistischer Vergesellschaftung im globalen Maßstab einzufangen? Wie politisch ist explizit apolitische Kunst, etwa der Heimatfilm? Wie steht der historische Wandel des dynamischen Kapitalismus – vom Faschismus zum Fordismus, vom Fordismus zum Neoliberalismus – im Verhältnis zum Wandel des Ästhetischen? Spiegelt die Kunst diesen Wandel bloß wider oder nimmt sie als Politik des Kulturellen auch Einfluss auf ihn? Wie ändert sich Kunst in der ästhetischen Wahrnehmung? Diesen Fragen wird hier in einer theoretischen Einleitung und sechs Studien nachgegangen: zum faschistischen Film und seiner Kontinuität in der Bundesrepublik der Nachkriegszeit; zu Alfred Andersch und seinem zu Unrecht gemutmaßten ›konformistischen Nonkonformismus‹; zur politischen Lied- und Romanästhetik von Franz Josef Degenhardt; zur Verhandlung von Klassen- und Geschlechterverhältnissen bei Anna Katharina Hahn; zur ›Tragödie des Leistungsträgers‹ als Motiv des neuen sozialen Realismus im deutschsprachigen Raum; und zur Begründung und literarischen Konstruktion einer postsowjetischen Utopie in den Theaterstücken des US-Dramatikers Tony Kushner.