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Aus Katastrophen lernen?
Grundlagen zeitgeschichtlicher Bildung in menschenrechtlicher Absicht
von Micha BrumlikBrumliks Fragestellung lautet, wie Geschichte gelehrt und ob aus ihr gelernt werden kann, ob sie also lediglich Gegenstand einer Didaktik, oder, mehr noch, selbst zu einer besonderen Erkenntnisquelle werden kann. Was kann es heißen, aus der Geschichte zu lernen? Welches sind die Bedingungen historischen Verstehens? Kann zeitgeschichtliche Bildung, das Lehren der Geschichte des Holocaust, zum Paradigma für das Lernen aus der Geschichte werden? Lassen sich durch ein Lehren dieser Geschichte die Vermittlung und Festigung moralischer Werte wie Toleranz und gegenseitige Achtung fördern? Micha Brumlik erörtert diese Fragen, die für die öffentliche Gedenkkultur von entscheidender Bedeutung sind, sowohl systematisch als auch auf der Basis empirischer Studien. Er reflektiert das Funktionieren von Geschichtsschreibung sowie die individuellen und gesellschaftlichen Voraussetzungen von Erinnerung und historischem Verstehen und fragt nach den Bedingungen, unter denen eine Auseinandersetzung mit dem Holocaust stattfindet. Damit stellt Aus Katastrophen lernen? zugleich eine Einführung in die Didaktik zeitgeschichtlicher Bildung dar, deren Grundlagen hier systematisch entfaltet werden.
Micha Brumlik 1947 in der Schweiz geboren, lebt Brumlik seit 1952 in Deutschland. Er ist Professor für Erziehungswissenschaften an der Johann Wolfgang Goethe Universität, sowie Direktor des Fritz-Bauer-Instituts in Frankfurt am Main. Zahlreiche Veröffentlichungen im Philo Verlag.