André Gide und T. S. Eliot sind zwei der großen Tastemaker der modernen Literatur. Beide wurden in aufeinanderfolgenden Jahren mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet und beide hatten als Herausgeber wichtiger Literaturzeitschriften maßgeblich Einfluss auf die poetologischen und politischen Diskussionen ihrer Zeit. Die Weltanschauung und das dichterische Programm beider Autoren könnten dabei auf den ersten Blick nicht verschiedener sein. Dennoch lassen sich gerade in ihrer Auseinandersetzung mit einer als instabil und krisenhaft erlebten Realität und der damit verbundenen Frage nach der Stellung und Identität von Subjekt und Kunst strukturelle Ähnlichkeiten feststellen.
Zu diesem Zweck lanciert die Arbeit eine phänomenologisch flektierte Analyse epiphanischer Momente in den Werken beider Autoren. Die mit James Joyce berühmt gewordene literarische Epiphanie dient dabei als Scharnier in der konzeptionellen Verschränkung der (post-)symbolistischen Literatur mit der Leibesphänomenologie Maurice Merleau-Pontys. Einerseits lässt sich die symbolistische Lyrik so als Möglichkeit phänomenologischer Artikulation begreifen. Andererseits generiert der Ansatz einen neuen Zugriff auf modernistische Texte, der über die Sinnlichkeit und Materialität der Form die feste Umgrenzung des Kunstwerks auflöst und damit ein Feld eröffnet, in dem Sprache, Moral und Identität neu verhandelt werden können. Die Konstruktion der Epiphanie beschreibt die Öffnung des Kunstwerks und sein damit freigelegtes subversives Potenzial: sowohl für André Gide wie auch für T. S. Eliot sind Kunst und Subjekt weder an noch für sich, sondern entstehen erst im kontextabhängigen Wechselspiel mit der Welt.
Zu diesem Zweck lanciert die Arbeit eine phänomenologisch flektierte Analyse epiphanischer Momente in den Werken beider Autoren. Die mit James Joyce berühmt gewordene literarische Epiphanie dient dabei als Scharnier in der konzeptionellen Verschränkung der (post-)symbolistischen Literatur mit der Leibesphänomenologie Maurice Merleau-Pontys. Einerseits lässt sich die symbolistische Lyrik so als Möglichkeit phänomenologischer Artikulation begreifen. Andererseits generiert der Ansatz einen neuen Zugriff auf modernistische Texte, der über die Sinnlichkeit und Materialität der Form die feste Umgrenzung des Kunstwerks auflöst und damit ein Feld eröffnet, in dem Sprache, Moral und Identität neu verhandelt werden können. Die Konstruktion der Epiphanie beschreibt die Öffnung des Kunstwerks und sein damit freigelegtes subversives Potenzial: sowohl für André Gide wie auch für T. S. Eliot sind Kunst und Subjekt weder an noch für sich, sondern entstehen erst im kontextabhängigen Wechselspiel mit der Welt.