Karlheinz von Billy Hutter | ISBN 9783849301064

Karlheinz

von Billy Hutter
Buchcover Karlheinz | Billy Hutter | EAN 9783849301064 | ISBN 3-8493-0106-0 | ISBN 978-3-8493-0106-4

»Ein außergewöhnliches Buch. [ … ] Das Destillat einer Generation.«
Spiegel Online


»Bei einer seiner Entrümpelungen stieß [ Billy Hutter ] Anfang der 1990er Jahre auf den Nachlass von ‎Karlheinz‬ Naksch; ein unübersichtliches Sammelsurium aus Notizen, Postkarten, Fotografien, Dokumenten. Im Grunde nichts, womit man auf den ersten Blick etwas anfangen könnte.
Hutter hat daraus etwas nahezu Unglaubliches gemacht: den Roman [...] einer Epoche, das Porträt einer Stadt.«
ZEIT online


»Der eine wird zum Kanzler, der andere wird zu Karlheinz«
ARD MoMa


»Ein wunderbares Buch«
Berliner Zeitung


»Hutters Buch fasst sie brillant, jene Atmosphäre des permanent Unfertigen, in der hinter der Fassade immer auch die Auflösung droht.«
Rheinpfalz am Sonntag


»Karlheinz ist die Psychoanalyse eines Nachlasses.«
KulturSpiegel


»Ein lesenswertes Buch über das Wesen des Entrümpelns im Allgemeinen und Karlheinz im Speziellen.«
Süddeutsche Zeitung


»So sorgfältig wie amüsant […] Eine riskante, aber geglückte Befreiung einer Seele, die schon aus dem Weg in die Hölle des Vergessenwerdens war.«
Frankfurter Allgemeine Zeitung

Karlheinz

von Billy Hutter
Ende der 1990er Jahre entdeckt Billy Hutter bei einer Haushaltsauflösung in Ludwigshafen den Nachlass von Karlheinz N., der kurz zuvor mit Mitte sechzig auf ungeklärte Weise im Rhein ertrank. Die Wohnung ist bis unter die Decke mit Gegenständen und unendlich vielen Papierstapeln vollgestellt, wobei alles mit größter Sorgfalt geordnet scheint. Und statt alles leer zu räumen, an Möbeln und Gegenständen das, was zu Geld zu machen ist, zu verwerten, und den Rest der Müllverbrennungsanlage zu übereignen, beginnt Hutter, sich mit dem Nachlass dieses Menschen zu beschäftigen.


Denn Karlheinz, Sohn eines Chemikers bei der BASF, hat sein Leben akribisch dokumentiert: seine Schulzeit, die Bombardierung seiner Heimatstadt, seine Studienfachwahl nach dem Abitur. Die sonntäglichen Ausflüge mit den Eltern in die Pfalz, zu deren Zweck man eigens ein Auto kaufte. Jede Anschaffung, vom Hosenknopf
bis zur Hotelrechnung, wird aufgelistet, auch die gelegentlichen Besuche bei Prostituierten. Aus Kinderzeichnungen, Schulaufsätzen und unzähligen Tagebüchern lassen sich die prototypischen Zutaten eines Spießerlebens ablesen, das – bei aller Besonderheit – exemplarisch die westdeutsche Nachkriegszeit und die Jahre des Wirtschaftswunders und der 1960er und 1970er Jahre dokumentiert.


Und wie immer, wenn man sich mit der Geschichte jener Jahre auseinandersetzt, wird neben Banalem und unfreiwillig Komischem auch das Grauen sichtbar. Und so führt Hutters Zeitreise nicht nur in den nahen Pfälzer Wald oder in die Alpen, sondern bis nach Ravensbrück und nach Auschwitz.