Besprochen in: Vier Viertel Kult, Sommer 2020 www. kultro. de,
www.kultro.de, 25.11.2022: [Die] Studie stellt ein sehr erfreuliches Beispiel einer ebenso materialreichen wie reflekierten Auseinandersetzung mit der Sprache und Rhetorik der rumänischen Landschaft dar.
Daniel Henseler, Religion & Gesellschaft in Ost und West, 5 (2020): Schlupps Buch ist fundiert, informativ und aufklärerisch. Es verfügt über eine historisch-kulturelle Tiefendimension und leistet einen Beitrag zur Stereotypenforschung.
Für viele ist die Walachei ein böhmisches Dorf. Man weiß im besten Fall, dass sie jenseits der Puszta liegt und dass es dort zugeht wie in einer polnischen Wirtschaft. Für die meisten aber ist sie ein sprichwörtliches Niemandsland. Ana-Maria Schlupp bietet eine »Archäologie« dieser Redewendung im Kontext unserer Sprache. Sie zeigt unter besonderer Berücksichtigung literarischer Walacheibilder auf, welchen Wandel die Region im Süden Rumäniens in der Imagination von der Antike über den locus terribilis der »wilden Walachei« bis zur heutigen Redewendung als Synonym zum Ende der Welt durchlaufen hat. Durch die Rekonstruktion als Imaginationsgeschichte wird deutlich, wie es zur topischen Verwendung eines Begriffs kommt und welche Rolle Literatur dabei spielt.