Jaccottet »feiert nicht ›die Natur‹, er lebt mit ihr, mit den Bäumen und Steinen, mit uns. Das macht seine Größe aus.«
(Joachim Sartorius, Lyrik-Empfehlungen 2019)
»Jaccottets Lyrik ist noch in ihren unauffälligsten Versen von schier atemberaubender Qualität. Ruhigen Gewissens kann man ihr weltliterarischen Rang zusprechen.«
(Christian Metz, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.07.2018)
»lyrische Meditationen von einzigartiger Sanftheit.«
(Martina Läubli, NZZ am Sonntag, 28.04.2019)
»eine vorbildliche zweisprachige Ausgabe«
(Helmut Böttiger, Süddeutsche Zeitung, 18.05.2018)
»So spüren diese so genauen, lichten Gedichte Philippe Jaccottets behutsam den Erscheinungen der Natur nach - sie zeigen.«
(Ulrich Rüdenauer, SWR2 Lesenswert, 15.05.2018)
»Kurze Gedichte, die aber eine ganze Welt spiegeln – ich finde das wunderbar.«
(Gregor Dotzauer, Deutschlandfunk Lyriksommer – Lyrik lesen, 05.08.2018)
»Ich kann nur empfehlen Jaccottet für sich zu entdecken«
(Timo Brandt, www. signaturen-magazin. de)
»Philippe Jaccottets lyrischer Katalog gibt Auskünfte über ein waches Leben in sensibler Empfindsamkeit.«
(Volker Strebel, Fixpoetry, 12.05.2018)
»Jaccottets Bücher sind schmal und wirken lange nach.«
(Gisela Trahms, Tagesspiegel, 20.05.2018)
»Das ist Weltwahrnehmung auf höchstem Niveau und ein unschätzbarer Genuss für alle LeserInnen«
(Heiko Buhr, Lebensart im Norden, Juli 2018)
»Wann hat je ein Dichter, mit Ausnahme von Rilke vielleicht, (...) so hellsichtig über die Essenz des Dichtens gesprochen?«
(Lukas Tonetto, Literarischer Monat, Juli-September 2018)
»Die poetischen Meditationen Jaccottets – handeln sie vom Erwachen oder von der Vergänglichkeit – besitzen eine zauberische Kraft, die tröstende Macht der Sprache.«
(Ulrich Rüdenauer, Literaturblatt für Baden-Württemberg, September/Oktober 2018)
Gedanken unter den Wolken
Gedichte
von Philippe Jaccottet, aus dem Französischen übersetzt von Elisabeth Edl und Wolfgang MatzPhilippe Jaccottet, der seit Jahrzehnten in Frankreich lebende Schweizer, gilt als eine der großen Stimmen der europäischen Poesie. Im Jahr 2014 durch die Aufnahme in die berühmte Bibliothèque de la Pléiade bereits zum Klassiker geworden, ist er doch ein überaus gegenwärtiger Dichter, der immer neu seine Leser anspricht und berührt. Einen »Diener der Sichtbarkeit« nannte ihn Peter Handke bei der Verleihung des Petrarca-Preises, einen Wanderer und Beobachter »langsam im Schatten«. »Gedanken unter den Wolken« gehört zu seinen berühmtesten Büchern. Es ist ein Zyklus des Übergangs, der von Kindheitsmotiven hinführt zum Alter, vom Sommerende in den Winter, aber auch hin zu dem »Wort Freude«, wie ein zentrales Kapitel heißt. Philippe Jaccottets Gedichte beeindrucken durch ihre Nähe zur erlebten Welt und durch ihre sprachliche Kraft und Aufrichtigkeit. »Gedanken unter den Wolken« erscheint hier zum ersten Mal vollständig in deutscher Übersetzung.
Wir sehn die Kinder mit Geschrei durchs dichte Gras des Schulhofs rennen. Die hohen regungslosen Bäume und das Zehn-Uhr-Septemberlicht gleich einem kühlen Wasserfall schützen sie noch vor dem enormen Amboss, der von drüben her gestirnte Funken sprüht.