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«... ein wichtiger Beitrag zur Haushaltswissenschaft, weil der Sozialindikatoren-Ansatz für einen haushaltswissenschaftlichen Vergleich fruchtbar gemacht wird und der geringe Kenntnisstand über die Lebenshaltung in privaten Haushalten in der DDR er- heblich verbessert wird, zum Wirtschaftssystemvergleich, weil mit den verschiedenen Ansätzen für die Vergabe von Gewichten für die Einzelindikatoren zur Bildung des Lebenshaltungsindex die Möglichkeiten und Grenzen der Aussagefähigkeit intersyste- marer Vergleiche mit Hilfe sozialer Indikatoren besonders deutlich werden.» (Michael-Burkhard Piorkowsky, Hauswirtschaft und Wissenschaft)
Möglichkeiten und Grenzen eines Vergleichs der Lebenshaltung in beiden deutschen Staaten
von Ursula Nagel-DolingaDie Lebenshaltung als vollzogene Bedarfsdeckung privater Haushalte steht im Spannungsfeld individueller Ansprüche und äusserer Lebens- bedingungen. Ein innerdeutscher empirischer Vergleich der Lebens- haltung setzt die Fragen nach den verwendeten Erklärungsansätzen für die Gestaltung der Lebenshaltung sowie nach den Leitbildern für die Lebenshaltung in beiden deutschen Staaten voraus. Der Vergleich haushaltsökonomischer Konzepte und systemimmanenter Ziele stellt den Rahmen für die empirische Erfassung der Lebenshaltung mittels Sozialindikatoren. Wesentliche Teilbereiche der Lebenshaltung werden in einem Lebenshaltungsindex zusammengefasst, um auf dem Hintergrund eines empirisch-prädikativen Bewertungsmassstabes eine Beurteilungs- hilfe für Niveau, Struktur und Entwicklung der Lebenshaltung in beiden deutschen Staaten zu erhalten.