Norbert Biskys (*1970 in Leipzig) künstlerischer Kosmos ist ebenso bunt wie grausam. Viele seiner figurativen Gemälde überziehen dicht gedrängt Körperteile – Köpfe, Torsi, Arme –, von Flutwellen erfasst und ineinander verkeilt. Orange Hauttöne, helles Rosa, Grün, Gelb und Violett vor strahlendem Blau oder düsterem Schwarzbraun bestimmen die Palette, eine intensive Farbigkeit, die oft im Gegensatz zur Thematik der Gemälde steht: Nackte Männerkörper werden zerrissen, schöne Gesichter zerfetzt. Biskys kraftvolle Malerei erzeugt ambivalente Gefühle, er lotet darin die Grenzen der Repräsentation aus. Die Publikation bietet erstmals eine überfällige kunsthistorische Auseinandersetzung mit Biskys Werk. Hubertus Gaßner, Dorothée Brill, Kathleen Bühler und Jeanette Zwingenberger gehen den Fragen nach, die diese vehemente Malerei aufwirft: Warum dieser gewaltvolle Umgang mit dem Körper und seinem Bild, warum die Zerlegung von Figuration und festen Strukturen? Wo ist Biskys Werk zu verorten?
Ausstellung: Kunsthalle Rostock 16.11.2014–15.2.2015
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