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Ute Eckenfelder brilliert in ihrem neuen Gedichtband mit dem paradoxen Kunststück, das Lob des Sichtbaren zu schreiben, dieses jedoch in einen Schleier aus Traurigkeit zu hüllen; der ist zwar transparent und läßt sehr viel Licht hindurch, aber seine Existenz bleibt unleugbar. Wortspiele, Klangspiele, Allusionen und mehrsprachige Zitate finden sich hier zu einem betörenden Medley verschiedener Stilebenen, zu einem harmonischen Akkord von Belesenheit und einer Erfahrung zusammen, die einerseits schonungslos beklagt und andererseits mit heiterer Milde belächelt. Eckenfelders Gedichte zeigen, daß Tradition und Moderne, Zeitkritik und hoher Ton keine Antagonisten sein müssen und zu einer kreativen Form verschmelzen können.