'Single-Shot'-Antibiotika-Prophylaxe in der Thoraxchirurgie von Dietmar Frey | Klinische Untersuchung zur Effizienz mit besonderer Berücksichtigung der Auswirkungen auf das Merkmal 'INFILTRAT' im Thorax-Röntgenbild | ISBN 9783736974074

'Single-Shot'-Antibiotika-Prophylaxe in der Thoraxchirurgie

Klinische Untersuchung zur Effizienz mit besonderer Berücksichtigung der Auswirkungen auf das Merkmal 'INFILTRAT' im Thorax-Röntgenbild

von Dietmar Frey
Buchcover 'Single-Shot'-Antibiotika-Prophylaxe in der Thoraxchirurgie | Dietmar Frey | EAN 9783736974074 | ISBN 3-7369-7407-8 | ISBN 978-3-7369-7407-4
Inhaltsverzeichnis
Leseprobe

'Single-Shot'-Antibiotika-Prophylaxe in der Thoraxchirurgie

Klinische Untersuchung zur Effizienz mit besonderer Berücksichtigung der Auswirkungen auf das Merkmal 'INFILTRAT' im Thorax-Röntgenbild

von Dietmar Frey
Thoraxchirurgische (Lungen-)Operationen sind in besonderem Maße belastet durch Infektions-Komplikationen. Eine Antibiotika-Prophylaxe (APr) ist üblich; signifikant günstige Auswirkungen sind noch immer unbewiesen. In einer randomisiert kontrollierten Studie wurde eine ‘single-shot‘-APr mit 1,5 gr. Cefuroxim bei je 100 Patienten (Kontroll- / Prüfguppe) durchgeführt.
In der APr-Gruppe sind postoperativ (p. o.) Wund- / Harnwegs-Infektionen und klinische Infektions- / Pneumoniezeichen seltener. Bakteriologische Untersuchungen belegen eine relevante Reduzierung tracheo-bronchial vorhandener Keime sowie die Verhinderung einer intubationsbedingten (Neu-)Kolonisation. Konsekutiv wird nach APr seltener antibiotisch therapiert mit insgesamt geringeren Kosten.
Wesentliche und mehrfach signifikant günstigere Ergebnisse nach APr werden für das Merkmal ‘Infiltrat‘ in Thorax-Röntgenaufnahmen gefunden. Häufigkeit und Ausprägung der Infiltrate korrelieren oft signifikant mit Leukozytenzahl und Messwerten des Gasaustausches. Das ‘Infiltrat‘ kennzeichnet somit häufig entzündliche Lungen-Veränderungen. Definierte Risiken (Malignom, Alter, Rauchen, Übergewicht, Obstruktion, pos. Keimnachweis tracheo-bronchial) zeigen in aufwendigen statistischen Analysen mehrfach (hoch-)signifikante Korrelationen zum Merkmal ‘Infiltrat‘. Nachweislich profitieren gerade auch Nicht-Risikopatienten von einer APr; die ‘Nicht-Prophylaxe‘ (Kontrollgruppe) erweist sich statistisch als unabhängiges Pneumonie-Risiko.
Fazit: Eine ‘single-shot‘-APr begründet klinische Vorteile für thoraxchirurgische Eingriffe. Darüber hinaus – und letztlich gewichtiger – ist belegt, dass eine antibiotische Kolonisations- / Infektions-Prophylaxe für ‘innere‘– tracheale und pulmonale – ‘Oberflächen‘ möglich ist. Die Befunde dürften hinsichtlich obligater pharyngo-trachealer Keim-Verschleppung bei Standard-Intubation beachtenswert sein.