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Astrologie in der Europäischen Religionsgeschichte
Kontinuität und Diskontinuität
von Gustav-Adolf SchoenerDiese religionswissenschaftliche Untersuchung verfolgt die europäische Tradition der Astrologie von ihren orientalischen Anfängen bis in die Gegenwart. Als ein Sammelbegriff unterschiedlicher auf den Kosmos bezogener Lehren und Praktiken ist die Astrologie einerseits ein in sich konsistentes kulturelles Phänomen. Andererseits scheint es, dass sie mit der Überwindung des geozentrischen Weltbildes durch Kopernikus und Kepler ihre Begründung verloren hat und nur als «intellektuelle Regression» (Theodor W. Adorno) weiterhin bestehen kann. Dieser Auffassung steht die hier begründete These entgegen, dass die Astrologie den Wechsel der Weltbilder unbeschadet überleben konnte, weil die Begründungsmuster jenseits der rein naturwissenschaftlichen Perspektiven liegen. So hat sich die Astrologie als moderne individualisierte Religiosität auch in westlichen Gesellschaften etabliert.