Die Gefühle sind zentraler Gegenstand eines pastoralpsychologisch orientierten Seelsorgegesprächs. Die daraus resultierenden Chancen und Fragen werden anhand von drei Repräsentanten der Seelsorgebewegung und auf dem Hintergrund des Seelsorgekonzepts Eduard Thurneysens diskutiert. Der Autor entwickelt hierfür eine pastoralpsychologisch fundierte Theorie des Gefühls. Sie verbindet Donald Winnicotts Konzept des potential space und Friedrich Schleiermachers Theorie des «Gefühls schlechthinniger Abhängigkeit» in dem Motiv des Spiel-Raums: Die Orientierung am Gefühl betont in einem Seelsorgegespräch das bestehende Beziehungsgeflecht eines Ratsuchenden und eröffnet für Seelsorgerinnen und Seelsorger Wahrnehmungs- und Handlungsspielräume.
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