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Genies und ihre Geheimnisse
100 biographische Rätsel
von Angelika Overath, Silvia Overath und Manfred KochVon Alfred Andersch bis Oscar Wilde, von Hannah Arendt bis Ludwig Wittgenstein, von Louis Armstrong bis Billy Wilder - Geheimnisse hatten sie alle. In unterhaltsamen Rätseln werden die kleinen Schwächen der großen Genies vorgestellt. Genies und ihre Geheimnisse ist eine Bildungsreise der ungewöhnlichen Art.
Die oft überraschenden 'Abgründe' berühmter Persönlichkeiten aller Epochen aus Politik, Naturwissenschaften, Kunst und Kultur sind die Aufhänger für diese biographischen Rätsel. Eine unterhaltsame Zusammenstellung unerwähnter Besonderheiten: ob Aberglaube oder Hypochondrie, ob Genußsucht, Geltungsdrang oder geradezu rührende Schüchternheit im Verhältnis zum anderen Geschlecht. Die Schrullen und Peinlichkeiten der historischen Berühmtheiten werden lebendig, und damit die menschliche Seite dieser Geistesgrößen.
Ein Beispiel: Am liebsten spielte das Kind auf dem Friedhof. Noch als alte Frau überraschten Journalisten sie zwischen den Grabsteinen, wo sie eingehend mit unbekannten Toten sprach. Gabrielle war zwölf, als sie in ein von Nonnen geführtes Waisenhaus mit schwarzgestrichenen Türen und weißgetünchten Wänden kam, wo es nach Seifenlauge roch und die akkurat auf Kante gebügelte Wäsche in hohen Schränken gestapelt wurde. Das Mädchen las heimlich Groschenromane und wußte, daß ihre Zukunft anderes bereithielt. Das Pathos funktionaler Ästhetik und Härte aber würde sie begleiten. Sie entwickelte eine oft schon absurde Schlichtheit, die an Exzentrik grenzte. Als der Mann, den sie liebte, starb, soll sie gesagt haben, für ihn werde sie die ganze Welt in Trauer kleiden. Was ihr gelang. Wer war die manische Arbeiterin, die, wie ein Zeitgenosse es sah, die Frau vernichtet - oder neu erfunden hat: 'Es gibt keine Frauen mehr, alles was geblieben ist, sind von ihr entworfene Knaben'? Coco Chanel
Ein Beispiel: Am liebsten spielte das Kind auf dem Friedhof. Noch als alte Frau überraschten Journalisten sie zwischen den Grabsteinen, wo sie eingehend mit unbekannten Toten sprach. Gabrielle war zwölf, als sie in ein von Nonnen geführtes Waisenhaus mit schwarzgestrichenen Türen und weißgetünchten Wänden kam, wo es nach Seifenlauge roch und die akkurat auf Kante gebügelte Wäsche in hohen Schränken gestapelt wurde. Das Mädchen las heimlich Groschenromane und wußte, daß ihre Zukunft anderes bereithielt. Das Pathos funktionaler Ästhetik und Härte aber würde sie begleiten. Sie entwickelte eine oft schon absurde Schlichtheit, die an Exzentrik grenzte. Als der Mann, den sie liebte, starb, soll sie gesagt haben, für ihn werde sie die ganze Welt in Trauer kleiden. Was ihr gelang. Wer war die manische Arbeiterin, die, wie ein Zeitgenosse es sah, die Frau vernichtet - oder neu erfunden hat: 'Es gibt keine Frauen mehr, alles was geblieben ist, sind von ihr entworfene Knaben'? Coco Chanel