
Süddeutsche Zeitung: Juri Andruchowytsch ist ein Virtuose des karnevalistischen Schreibens.
neues deutschland: ... ein literarisch hochanspruchsvolles Genremix, in dem sich Märchenhaftes genauso findet wie Komödiantisches. Anklänge an die Popliteratur sind ebenso vorhanden wie Anspielungen auf Klassiker der Weltliteratur.
taz. die tageszeitung: Die erzählerische Raffinesse ist beeindruckend ... Der Roman verfügt zudem über eine enorme Verweisfülle ... und wie elegant die inhaltlichen und sprachlichen Referenzen [funktionieren, zeigt sich] auch in der deutschen Übersetzung.
DIE WELT: Durch die Form des actionreichen Schelmenromans hat Andruchowytsch nicht nur die Lizenz für rasante Wendungen, sondern auch für allerlei Märchenhaftes ... Doch unter der wilden, wüsten, immer wieder auch komischen Schale steckt ein bitterer, schwarzer Kern, einer universellen Trauer über die Opfer der Geschichte, die an Walter Benjamin erinnert.
Berliner Zeitung: ... so wild und leicht, voller literarischer und historischer Anspielungen, dass [der Roman] einen Leserausch auslösen kann.
Kleine Zeitung, Graz: Wenn Juri Andruchowytsch seine hochtourige Erzählmaschine anwirft, herrscht unverzüglich Ausnahmezustand. In poetischer und in politischer Hinsicht.
ORF: Juri Andruchowytsch nutzt geschickt die Lebensgeschichte seines Helden, die politische Entwicklung in der Ukraine während der letzten Jahrzehnte zu erzählen.
SWR2: Andruchowytschs Literatur ist ein ... Schmelztiegel: Wie Schichten liegen Querverweise und Anspielungen übereinander, lassen manches mal mehr mal weniger eindeutig durchbiltzen.
Radio Nacht
Roman | Klimaproteste, Pandemie, die Bedrohung durch Russland: Von einer Zeit, in der die Hoffnungen auf radikale Veränderungen in der Ukraine begraben werden
von Juri Andruchowytsch, aus dem Ukrainischen übersetzt von Sabine StöhrAls »Barrikadenpianist« hat er die Revolution zu Hause unterstützt. In der Emigration verdient er sein Geld als Salonmusiker – Josip Rotsky, ein Mann unklarer Identität, dessen Name sich auf Trotzki, Brodsky und Joseph Roth reimt. In einem Schweizer Hotel muss er für den Diktator seines Landes spielen - und wird zum Attentäter.
Nach der Haft zieht Rotsky sich in die heimatlichen Karpaten zurück. Geheimdienstler und andere Finsterlinge trachten ihm nach dem Leben. Mit seiner Geliebten Animé und dem Raben Edgar flieht er nach Griechenland. Erst auf der Gefängnisinsel am Null-Meridian ist Schluss. Dort sendet sein »Radio Nacht« rund um die Uhr Musik, Poesie und Geschichten in die sich verfinsternde Welt.
Radio Nacht, in der Ukraine 2020 erschienen, ist nicht nur ein sprachliches Feuerwerk, sondern ein Gegenwartsroman von eminenter Aktualität. Klimaproteste, Pandemie, die Bedrohung durch Russland – er handelt von einer Zeit, in der die Hoffnungen auf radikale Veränderungen begraben werden.