taz. die tageszeitung: Charakteristisch für Becker ist, dass die Schrift immer in Zusammenhang mit sinnlichen Reizen steht. Seine Gedichte haben visuelle oder akustische Auslöser, und in dem jeweiligen Augenblick konstituiert sich das konkrete schreibende Ich neu.
Berliner Zeitung: Die ganze Welt hat Platz in diesen Gedichten.
Frankfurter Allgemeine Zeitung: Becker ist ein Autor, der mit Rekombinationen arbeitet ... Dabei gelingt es ihm seit über einem halben Jahrhundert ... immer frisch und anders zu klingen. Er ist ein DJ seines eigenen Materials, der sein Publikum niemals langweilt, ein Collagist und Montagekünstler, dem es stets gelingt, konzise Sprach-, Denk- und Wahrnehmungsbilder zu entwerfen.
Frankfurter Rundschau: Käme jetzt die Sintflut, wäre eine der vornehmsten Aufgaben, Jürgen Beckers Bücher zu retten. Sie sind ein literarisches Archiv der Jahre, die wir kennen.
Die neue Südtiroler Tageszeitung: Der fette Band verlangt nach einer Unterlage, zuerst gilt es, das Buch zu stabilisieren, dann darf man sich anpirschen ... Immer wieder wird man zum Leseflaneur, schließt die Augen und lässt es wirken.
Kölnische Rundschau: ... ein imposantes Lebenswerk.
Badische Zeitung: Nirgendwo zeigen sich hier Spuren der poetischen Erschöpfung, im Gegenteil. Becker hat sein bewährtes poetisches Verfahren der diskreten Synchronisierung von Erinnerung, Imagination und Wahrnehmungseinzelheiten weiter verfeinert.
Gesammelte Gedichte
1971-2022
von Jürgen Becker, illustriert von Rango Bohne, herausgegeben von Marion PoschmannZu Jürgen Beckers 90. Geburtstag am 10. Juli 2022 erscheint diese Sammlung sämtlicher zwischen 1971 und 2022 erschienenen Gedichtbände, mit einem umfangreichen Nachwort von Marion Poschmann. Der Band enthält alle Gedichte, dazu Collagen und Bilder von Rango Bohne und Fotos von Boris Becker.
»Jürgen Beckers Werk verfolgt mit eindrucksvoller Konsequenz die Zeitstruktur individueller Wahrnehmung, die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen in der genauen Beobachtung alltäglicher Begebenheiten, aber auch in den Bewegungen der Erinnerung. So entsteht wie nebenbei eine Chronik der Bundesrepublik, von der Erfahrung des Krieges über die Wiedervereinigung bis hin zum Smartphonezeitalter. Die Gedichte zeigen uns als geschichtliche Wesen, voll innerer Brüche, immer am Rand des Unbekannten, Unüberschaubaren, Verschwindenden.«
Marion Poschmann