Einer der großen historischen Romane der Moderne: Dezső Kosztolányi, der «ungarische Thomas Mann» und Gründervater der ungarischen Literatur, erzählt das Leben des Tyrannen Nero als üppigen, mitreißenden Bilderbogen aus dem alten Rom. Zugleich zeichnet er in dem 1922 erschienenen Roman das überzeitliche, in die Zukunft weisende Psychogramm eines Diktators.
Als Knabe von Seneca erzogen, mit sechzehn zum Kaiser gekrönt, nachdem seine Mutter den Stiefvater Claudius vergiftet hatte – die Laufbahn Neros begann außergewöhnlich und ging spektakulär weiter. Zunächst beliebt, herrschte Nero bald immer grausamer, unberechenbarer, ließ Gegner ermorden, auch die eigene Mutter und legendäre Geliebte wie Poppaea. Leidenschaftlich gab er sich der Kunst und dem Luxus hin. Farbig und facettenreich schildert Dezső Kosztolányi Neros Schicksal, seine Hybris, seine Gräueltaten und sein Ende.
Peter Esterházy: Der eleganteste aller ungarischen Schriftsteller, Sándor Márais großer Meister.
Süddeutsche Zeitung: Dezsö Kosztolányi war ein Genie, vielleicht auch ein Gott.
Die Zeit: Ein bedeutender Nachtrag zur Weltliteratur … Der ungarische Thomas Mann wird endlich wiederentdeckt.
Frankfurter Allgemeine Woche: Weil Nero zwar vorgeblich von der römischen Antike spricht, tatsächlich aber vom Wahnsinn des zwanzigsten und einundzwanzigsten Jahrhunderts, spricht es von uns. Lesen wir es mit Gewinn.
News: Kosztolányi zeichnet in knappen Kapiteln mit klarer, präziser Sprache ein Herrscherporträt, das Thomas Mann als «meisterhaft» gewürdigt hat.
Chemnitzer Morgenpost: Kosztolányis historischer Roman «Nero» über den schillernden römischen Kaiser, der jetzt in deutscher Übersetzung erschienen ist, ist tatsächlich jeglichen Ruhmes wert. Famos!
HR: Eine Polit-Serie wie House of Cards ist ein Kindergeburtstag gegen diesen Nero.
HÖRZU: Die bildgewaltige Sprache wirkt noch immer.
St. Galler Tagblatt: Das Innenleben der Figuren ist von einer überzeitlichen Klarheit, einer Menschlichkeit, die weh tut, wie Thomas Mann in einem Brief an Kosztolányi schrieb.
Der Standard: Mit der Neuherausgabe von Dezso Kosztolányis Künstlerroman Nero wird ein Schlüsseltext der Epochenkritik wiederum zugänglich. Der Autor wirft durch das Brennglas der Antike Blicke auf die Schrecken der Moderne.
Neue Zürcher Zeitung: Ein üppiges Zeitgemälde und gleichzeitig das Psychogramm eines absoluten Herrschers.
Berliner Zeitung: Hat der klassische historische Roman meist die Tendenz episch auszuufern, schreibt Kosztolányi kurz, pointiert, witzig. Man kann zudem in den köstlich boshaft gezeichneten Auftritten der vielen mittelmäßigen bis unbegabten Dichter in diesem Buch eine Satire auf den Kultubetrieb erkennen; auf dessen lächerliche Egoismen und Eitelkeiten, die auch heute noch allerorten häufiger anzutreffen sind als große Kunst.
Stuttgarter Zeitung: Dezso Kosztolányi dekliniert am historischen Material die Symbiose von Kunst und Macht durch.