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''Dieser Dissertation in Wirtschaftsgeschichte können auch Sammler und Kunsthistoriker grundlegend Neues entnehmen. (...) birgt diese Untersuchung Neues zur Entstehung der ersten Kalkulationen, Marketingüberlegungen und dem Umgang mit den Wettbewerbern. Spätestens jetzt muss von der alten Legende Abschied genommen werden, die Manufaktur hätte NIE Geld eingebracht'' KERAMOS Heft 211/212, 2011 ''Monti liefert mit seiner unternehmens- wie preishistorisch gleichermaßen interessanten wie wichtigen Studie ein geradezu ideales Beispiel für die sinnvolle und ertragreiche Verquickung historischer und betriebswirtschaftlicher Forschungsansätze. Er leistet zugleich eine auf vorzüglicher und minutiöser Quellenauswertung beruhende Pionierarbeit auf derm Gebiet der Preisgeschichte, die hierdurch einen durchaus innovativen Schub erhalten hat.'' Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Heft 2/2012
Der Preis des "weißen Goldes"
Preispolitik und -strategie im Merkantilsystem am Beispiel der Porzellanmanufaktur Meißen 1710 - 1830
von Alessandro MontiIn der Wirtschaftsgeschichte sind historische Ausarbeitungen zu marktnahen Themen wie Absatz- und Preispolitik weitgehend unterrepräsentiert. Am Beispiel der Porzellanmanufaktur Meißen im 18. Jahrhundert soll nun diese Lücke geschlossen werden. Die Meißner Manufaktur – seit 1710 die wohl berühmteste und älteste Porzellanmanufaktur Europas – gilt mit ihren künstlerisch hochwertigen Porzellanen als Inbegriff des Barock und Rokoko. Der Autor zeigt auf, dass Marketingthemen wie Preispolitik und -strategie keine Erscheinungen des modernen industriellen Zeitalters sind, sondern schon seit dem frühen 18. Jahrhundert die Entscheidungsträger im Manufakturwesen wesentlich beschäftigt haben. Die Studie untersucht anhand historischer Dokumente die vorherrschenden Preis- und Vertriebsstrategien, den operativen Einfluss der sächsischen Landesherrschaft unter dem „Porzellanliebhaber“ August dem Starken und seinen Nachfolgern, die internen Entscheidungsprozesse zur Preisfindung, die verschiedenen Kalkulationsmethodiken, den Umgang mit dem Wettbewerb und nicht zuletzt auch die Entwicklung des betriebswirtschaftlichen Know-hows im vorindustriellen Zeitalter. Es zeigt sich, dass die damaligen Akteure im Umgang mit dem „weißen Gold“ mehr als nur einmal preis- und absatzpolitisches Neuland betreten mussten.