Die Märkische Bücherschau: Die beiden Erzählungen sind wunderbare Lebenserinnerungen, beeindrucken in ihrer Offenheit, eindrücklich und auch überraschend emotional.
Kölner Stadt-Anzeiger: Le Clézio führt beklemmend vor, wie ein Leben aus Schmerz geboren wird, aus Anfängen, die kein Lied, sondern ein Alptraum waren.
Süddeutsche Zeitung: Gelesen unter dem Eindruck der Nachrichten aus der Ukraine rückt hautnah heran, was sich auch heutigen Kriegskindern in die Seele brennt: das Leben unter einer unablässigen Bedrohung, die ihnen niemand erklären und vor der sie niemand bewahren kann. Das Versagen der Sprache vor der möderischen Realität. […] [E]in Gesang vom Untergang des einen, der das Leben anderer bereichern wird – zugleich ein Bild für das, was diese Literatur ausmacht.
Deutschlandfunk Büchermarkt: Das bretonische Sommeridyll und der Urschrecken der Kriegserfahrung korrespondieren unterschwellig miteinander. Das eine ist ohne das andere nicht denkbar. Schreibend versucht Le Clézio festzuhalten, was beides für ihn bedeutete und immer noch bedeutet.
Aachener Zeitung: Le Clézio ist es nur nicht gelungen, sein eigenes Ziel einzuhalten: ›Ich hinterlasse keine Memoiren‹. [...] Doch im Gegensatz zu manch anderem, der sich im eigenen Ego suhlt, hat Le Clézio einen Blick auf seine Erinnerungen ohne Eitelkeit und ohne die Welt aus den Augen zu verlieren. Das hebt das ›Bretonische Lied‹ auf ein ganz anderes Niveau.
Buch-Magazin: In poetischen Bildern beschreit Le Clézio diesen Kindheitsort, die Feste, die Natur, die Sprache, aber auch die Veränderungen, denen die Bretagne immer wieder unterworfen und denen Zeuge er zum Teil war.
Freie Presse: Die persönlichen Aufzeichnungen über seine Kindheit, sind sein bestes Buch, seitdem er den Nobelpreis erhalten hat.
Abendzeitung München: Le Clézio klagt nicht über den Wandel, er konstatiert ihn leise und ohne Pathos – mutmaßlich mit einer Träne im Augenwinkel. [...] [E]in Buch, das sich tief in die Seele seiner Leser eingräbt und Spuren hinterlassen wird.
rbb Kultur: Nostalgisch, aber nie sentimental, so erinnert sich Le Clézio an die Bretagne seiner Kindheit und Jugend. [...] Zwei eindrückliche autobiografische Erzählungen aus einem anderen Jahrhundert.
ndr.de: Wunderbar fängt [Le Clézio] das Gefühl der Nostalgie ein, in kleinen anrührenden Geschichten von vergessenen Helden und Orten.
Ein Lied der Erinnerung an eine Kindheit zwischen Meer und Krieg.
Der französische Nobelpreisträger Jean-Marie Gustave Le Clézio erinnert sich in »Bretonisches Lied« an seine Kinder- und Jugendzeit. An die Urlaube mit der Familie in der Bretagne und in »Das Kind und der Krieg« an seine frühe Kindheit im besetzten Süden Frankreichs. Zwei eindrückliche autobiografische Erzählungen aus einem anderen Jahrhundert, die in Frankreich die Bestsellerlisten gestürmt haben.
Nostalgisch, aber nie sentimental, so erinnert sich J. M. G. Le Clézio an die Bretagne seiner Kindheit und Jugend. Von 1948 bis 1954 hat er hier mit seiner Familie die Sommerferien verbracht. In einem von berückender Schönheit, aber auch von großer Armut geprägten Landstrich. In poetischen Bildern beschreibt Le Clézio diesen Kindheitsort, die Feste, die Natur, die Sprache, aber auch die Veränderungen, denen die Bretagne immer wieder unterworfen und deren Zeuge er zum Teil war. »Es ist das Land, das mir die meisten Emotionen und Erinnerungen gebracht hat«, sagt der Nobelpreisträger über die Bretagne, die es so, wie er sie erlebt hat, nicht mehr gibt.
Doch Le Clézio begibt sich noch weiter auf seiner Reise in die eigene Vergangenheit. In »Das Kind und der Krieg« erzählt er von der Zeit zwischen 1940 und 1945, die er als kleines Kind erst in Nizza und später, als die Deutschen auch den Süden Frankreichs besetzt hatten, in einem Versteck im Hinterland erlebte. Hier vermischen sich die Eindrücke: Erlebtes, Geträumtes, Erzähltes. Alles wird miteinander verwoben zu einem berührenden, eindringlichen Porträt einer Kriegskindheit, deren Essenz leider auch heute noch gültig ist.