Die einfachen Dinge
von Wolfgang Schmidbauer
Von »Ampel« bis »Wasserleitung«: ein munteres Alphabet zum Lob der einfachen Dinge
Seit eine Ampel den schmalen Brückenübergang des Hundertseelendorfs Vicchio, der Wahlheimat Wolfgang Schmidbauers, regelt, ist etwas verloren gegangen: Die früher selbstverständliche Übung in rücksichtsvollem Verhalten ist einem Gewinn an Regelung und technischer Obrigkeit zum Opfer gefallen. Nicht zu vergessen die Mehrbelastung durch Treibstoffverbrauch und Abgase. Den »homo consumens« hat der bekannte Psychotherapeut schon immer mit kritischem Auge betrachtet und daran die Frage angeschlossen, was eigentlich wahrer Fortschritt sei.
Besteht er etwa in der blendenden Oberfläche, der verwirrenden Vielfalt und technischen Extravaganz unserer Konsumgüter, die – und das ist die andere Seite der glänzenden Medaille – für den Konsumenten nicht mehr erfassbar, durchschaubar, reparierbar und zu hundert Prozent nutzbar sind? Wie anders dagegen die einfachen Dinge wie Axt, Hammer, Säge oder Sense! In einem sehr persönlichen, anschaulichen und unterhaltsamen »Lexikon« verfolgt Wolfgang Schmidbauer »die vielfältigen Aspekte der Intelligenz und der Dummheit, die – öfter verborgen als offen – aus den Dingen und unserem Umgang mit ihnen auf uns zukommen«.